FW-E: 20 Kinder und Jugendliche im Waldgebiet vermisst, groß angelegte Übung mit Rettungshunden und Freiwilliger Feuerwehr
Essen (ots)
Fischlaken, Overhamms Hof, 28.03.2009, 08.00 Uhr
Auf einer Nachtwanderung ist eine Gruppe Jugendlicher von einem
plötzlich aufziehenden Unwetter überrascht worden. Etwa 20 von ihnen
haben sich im Wald verlaufen, sind von herabstürzenden Ästen verletzt
oder unter umgestürzten Bäumen eingeklemmt. Andere sind im Dunkel
gestürzt und haben sich dabei Prellungen und Verstauchungen
zugezogen.
Das war heute Morgen (Samstag, 28.03.2008 um 08.00 Uhr) die
Ausgangssituation einer Übung mit 130 beteiligten Kräften
freiwilliger Feuerwehreinheiten aus Essen, einer "Gasteinheit" der
Freiwilligen Feuerwehr Hagen und mehreren Rettungshundestaffeln des
Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) aus Essen, Hattingen und Wesel.
Startpunkt war das Gelände des ehemaligen "Kutel" (Kuh-Hotel für bis
zu 2000 Kühe) am Overhamms Hof.
"Eine solche Lage haben wir in Essen gottlob noch nicht erlebt.
Trotzdem ist es sinnvoll, das Zusammenspiel von Einheiten mit
unterschiedlicher Ausbildung unter Einsatz verschiedener
Einsatzmittel zu trainieren", sagte Rolf Brochhagen,
Löschgruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Byfang und als einer
der Organisatoren verantwortlich für den Übungsablauf, beim
morgendlichen Briefing. Bereits Anfang des Jahres hatten
Verantwortliche der Freiwilligen Feuerwehren die Übungslage
ausgearbeitet. Die Rettungseinheiten, eine Kombination aus
Feuerwehrleuten und Rettungshundeteams, wurden auf verschiedene
Sektoren aufgeteilt, und los ging's. Von oben mit reichlich Regen,
auf der Straße mit Feuerwehrfahrzeugen, die kurz darauf auf Waldwegen
verschwanden.
Eine dieser Einheiten habe ich ein Stück begleitet. Exakte Absprachen
und Arbeitsteilung hatte oberste Priorität. Zunächst bestimmte die
Hundeführerin mit ihren Helfern, wo es langging. Unter
Berücksichtigung der Windrichtung und anderer Kriterien flitzte
Rocky, ein deutscher Schäferhund, schließlich los. Es galt, alle
Vermissten so schnell wie möglich zu finden. Hundeführerin Gesine
Fleischmann versuchte, Sichtkontakt mit Rocky zu halten, aber der
Hund war eindeutig schneller. Also pfiff sie ihn gelegentlich zurück
und gab eine neue Suchrichtung vor. Nach einigen Minuten gab "Rocky"
Laut. Zwei junge Mädchen, offenbar unterkühlt und verletzt, hatte er
im Dickicht ausgemacht und zeigte sie, freudig bellend, an. Jetzt
waren die Feuerwehrmänner an der Reihe. Rettungssanitäter versorgten
die Wunden, hüllten die Mädchen in Rettungsdecken und betreuten sie
bis zum Abtransport, der aus dem unwegsamen Gelände zu Fuß mit
Sanitätstragen erfolgen musste. Keine leichte Arbeit, quer durch den
Wald auf rutschigem Untergrund. Währenddessen hatte sich Rocky, mit
Wasser und einer Leckerei belohnt, ("Quark mit Leberwurst vermischt,
darauf ist er ganz wild", klärte mich Fleischmann auf) bereits wieder
erholt und war unterwegs, die nächsten Opfer zu suchen und zu finden.
Immer wieder hörte ich aus anderen, weiter entfernten Sektoren
ebenfalls Hundegebell, ein Zeichen dafür, dass auch die anderen Teams
erfolgreich waren. Um elf Uhr waren alle 20 Vermissten gefunden, aber
noch nicht abtransportiert. Wegen des immer schlechter werdenden
Wetters entschloss sich die Übungsleitung, den Einsatz abzubrechen.
Im -beheizten- Küchenzelt servierten Helfer des ASB eine frische,
warme Mahlzeit aus der Feldküche, bevor alle Beteiligten nass, aber
zufrieden und um eine gute Erfahrung reicher, nach Hause fuhren. (MF)Rückfragen bitte an:
Feuerwehr Essen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mike Filzen
Telefon: 0201 12-37014
Fax: 0201 12-37921
E-Mail: mike.filzen@feuerwehr.essen.de
Original-Content von: Feuerwehr Essen, übermittelt durch news aktuell