Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 090625 - 803 Frankfurt-Flughafen: Die Windböe war schuld - Flughafenmitarbeiter als mutmaßliche Postdieb entlarvt
Frankfurt (ots)
Eine plötzlich auftretende Windböe ist gestern einem am Frankfurter Flughafen beschäftigten mutmaßlichen Postdieb zum Verhängnis geworden.
Nunmehr ermittelt das zuständige Kriminalkommissariat gegen ihn wegen des Verdachts des Postdiebstahls.
Was war geschehen?
Entgegen der üblichen Betriebsläufe und zur Verwunderung des verantwortlichen Lademeisters meldete sich bei ihm freiwillig der 34-jährige Beschuldigte und wollte dessen Ladecrew beim Entladen eines Fliegers unterstützen. Dem unverhofften Hilfsangebot gegenüber nicht abgeneigt, stimmte der Lademeister zu. Der Beschuldigte machte sich sodann ans Werk wobei dessen Arbeitsweise seinen Kollegen allerdings recht seltsam vorkam. Denn sofort begann der Beschuldigte nämlich Postsäcke so zu stapeln, dass sein wahres Tun dahinter den Männern verborgen blieb.
Wenig später erlosch plötzlich die Arbeitswut des 34-Jährigen, er verabschiedete sich freundlich von seinen Kollegen und lief schnell über das im Betrieb befindliche Förderband nach unten. Da diese Vorgehensweise nicht der üblichen Arbeitsanweisung entsprach, stoppte ein am Boden beschäftigter Mitarbeiter sofort das Band. Die letzten Meter überwand der Mann dann noch durch einen kühnen Sprung auf die Erde.
Der 34-Jährige hätte sich wahrscheinlich auch unbemerkt aus dem Staube gemacht, wenn nicht die Mutter Natur ihm dabei ein Schnippchen geschlagen hätte. Eine plötzlich auftretende Windböe erfasste nämlich das T-Shirt des Mannes, wehte es nach oben und legte offen, was der Beschuldigte eilends wegschaffen wollte. Es handelte sich um einen DIN A 4 Brief, den der Mann zwischen seinem Hosenbund unter seinem T-Shirt deponiert hatte. Offenbar verwundert über die eigenwillige Umdeutung des Begriffs "Luftpost" sprach ihn ein Crew-Mitarbeiter daraufhin an. Der auf frischer Tat Ertappte bat flehendlich, weder Polizei noch Flughafenschutzdienst zu alarmieren, verbunden mit dem Vorschlag, selbstverständlich den Umschlag wieder zurückzubringen.
Darauf ging der Lademeister jedoch nicht ein und informierte stattdessen die Polizei. Doch zwischenzeitlich war es dem Beschuldigten gelungen, den Brief zunächst unbemerkt wieder verschwinden zu lassen, indem er ihn in einen anderen unsachgemäß geöffneten Postsack deponierte. Dort wurde der Umschlag jedoch wenig später gefunden. Entsprechende Untersuchungen des Postsackes und des Briefes dauern noch an.
Sein kriminelles Handeln wird dem 34-Jährigen mit großer Wahrscheinlichkeit noch teuer zu stehen kommen. Neben den strafrechtlichen Sanktionen wird der Beschuldigte auch mit der Entlassung durch seinen Arbeitgeber rechnen müssen. (Karlheinz Wagner, 069-75582115)
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