Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 120503 - Frankfurt: Trickdiebe unterwegs
Frankfurt (ots)
610 - Eckenheim: Am Mittwoch, den 2. Mai 2012, gegen 12.50 Uhr, klingelte es an der Wohnungstür einer 88-jährigen Frau in der Dörpfeldstraße. Der ihr unbekannte Mann stand bereits im Treppenhaus und gab ihr gegenüber in sehr schlechtem deutsch an, Elektriker zu sein und die Lampen in der Wohnung zählen zu müssen. Da zurzeit im Hinterhaus Reparaturarbeiten stattfinden, ließ die Frau den "Elektriker" in ihre Wohnung ein. Als sie jedoch feststellte, dass der Unbekannte die Schubladen der Kommode öffnete, verwies sie ihn umgehend aus der Wohnung. Zögerlich kam er der Aufforderung nach. Es war ihm nicht gelungen etwas zu entwenden.
Täterbeschreibung: Etwa 25 Jahre alt und von südländischem Aussehen. Kurze, gelockte, schwarze Haare. Bekleidet mit einer blau-roten Jacke und einer dunklen Jeans. Möglicherweise Inder.
611 - Eschersheim: Ein 85-jähriger Frankfurter gab gegenüber den Polizeibeamten an, dass er zunächst am Mittwoch, den 2. Mai 2012, gegen 15.45 Uhr, in seiner Bankfiliale einen Bargeldbetrag von 1.000 EUR abgehoben hatte. Hierbei waren ihm noch keine Verdächtigen Personen aufgefallen. Dies änderte sich jedoch auf der Heimfahrt mit dem Bus. An der Haltestelle wurde er bereits von einem Pärchen angesprochen und nach dem Ziel der Fahrt gefragt. Die beiden begleiteten den älteren Herren nun bis zu seiner Wohnung Im Mellsig, wo die Frau um ein Glas Wasser bat. Ihr Begleiter wartete vor der Wohnungstür. Offensichtlich war die Täterin einige Momente in der Wohnung unbeobachtet und es gelang ihr, aus der Jackentasche des Geschädigten die zuvor abgehobenen 1.000 EUR zu entwenden. Zusammen mit ihrem Begleiter verließ sie dann das Haus. Den Verlust des Geldes entdeckte der Geschädigte wenig später.
Täterbeschreibung:
1. Täter: Weiblich, etwa 20 Jahre alt und ca. 164 cm groß. Sprach Deutsch mit ausländischem Akzent. Hat dunkles, schulterlanges Haar, ein schmales Gesicht und ist insgesamt von schlanker Statur. Trug Handschuhe mit sich. 2. Täter: Männlich, etwa 25 Jahre alt und ca. 170 cm groß. Sprach ebenfalls Deutsch mit ausländischem Akzent. Von normaler Statur.
612 - Kalbach: Am Mittwoch, den 2. Mai 2012, gegen 15.00 Uhr, erhielt eine 83-jährige Frankfurterin in ihrer Wohnung An der Bergstraße den Anruf einer jungen Frau, die sich mit den Worten "Hallo Oma, hier ist deine Enkelin" meldete. Nach wenigen Minuten lenket die Frau das Gespräch auf den Kauf einer Eigentumswohnung, wozu sie allerdings dringend noch 10.000 EUR benötigen würde. Nachdrücklich bat sie um finanzielle Unterstützung und schnelle Aushändigung des Geldes. Da sie selbst sich im Moment in Darmstadt befände, würde sie einen Bekannten mit der Abholung des Geldes beauftragen.
Am verabredeten Treffpunkt, einige Straßen von der Wohnung entfernt, wartete dann auch der "Bekannte" und nahm den Umschlag mit dem Geld entgegen. Anschließend kehrte die 83-Jährige in ihre Wohnung zurück. Das sie Betrügern aufgesessen war bemerkte die Geschädigte dann am Abend, als sie ihre tatsächliche Enkelin anrief und sich nach dem Abschluss des Wohnungskaufs erkundigte. Als diese von alledem nichts wusste, verständigte die 83-Jährige über Notruf die Polizei.
Der Geldabholer wird beschrieben als 40-45 Jahre alt und etwa 160 cm groß. Vermutlich Südländer mit kräftiger Figur mit kurzen, schwarzen Haaren. (Manfred Füllhardt, 069-755 82116)
Sicherheitstipps der Polizei für Seniorinnen und Senioren
Diebe und Betrüger an der Haustür
Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger versuchen, unter einem Vorwand Zutritt zu Ihrer Wohnung zu erlangen. Sie bitten um Hilfe oder um eine Gefälligkeit oder behaupten ganz einfach, Sie zu kennen.
In Frankfurt am Main wurden im Jahr 2010 etwa 200 dieser Fälle angezeigt, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.
Etliche Täter täuschen auch Notlagen vor und geben sich hilflos, oftmals wollen Frauen mit Kindern Ihr Herz rühren und Sie mitleidig stimmen. Nicht selten treten die Täter auch in folgenden Rollen auf: - Polizeibeamte oder Gerichtsvollzieher - Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke - Heizkostenableser - Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung
Um nicht auf diese Maschen hereinzufallen, sollten Sie folgende Ratschläge beherzigen:
- Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen, wer zu Ihnen will. Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage.
- Öffnen Sie die Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre.
- Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung.
- Überlegen Sie sich Folgendes, wenn Fremde an der Tür von ihrer Not erzählen:
Warum wenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern gerade an mich?
- Seien Sie misstrauisch bei Anrufern, deren Stimme Sie nicht erkennen. Lassen Sie sich den vollständigen Namen, die Adresse und Telefonnummer geben, unter der Sie zurückrufen können. Echte Verwandte oder Bekannte werden dafür Verständnis aufbringen.
- Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen.
- Nur wenn Sie alleine sind, haben Trickdiebe leichtes Spiel mit Ihnen. Versuchen Sie, bei unbekannten Besuchern einen Nachbarn hinzuzubitten oder bestellen Sie den Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Bieten Sie bei einer angeblichen Notlage an, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Glas Wasser, Schreibzeug) hinauszureichen. Lassen Sie dabei stets Ihre Tür durch eine Türsperre gesichert.
- Lassen Sie nur Handwerker ein, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden.
- Fordern sie von angeblichen Amtspersonen einen Dienstausweis. Rufen Sie im Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Lassen Sie dabei die Tür versperrt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus.
- Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher auch energisch: Sprechen Sie laut mit ihnen oder rufen Sie um Hilfe!
Weitere Informationen zu diesen und anderen Themen erhalten in der Polizeilichen Beratungsstelle (Zeil 33, Telefon 0 69-75555555), bei jeder anderen Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei.hessen.de.
Wir wollen, dass Sie sicher leben.
Ihre Frankfurter Polizei
(Manfred Füllhardt, Telefon 069 - 755 82116)
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e
Adickesallee 70
60322 Frankfurt am Main
Telefon: 069/ 755-00
Direkte Erreichbarkeit von Mo. - Fr.: 07:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) oder Verfasser (siehe Artikel)
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E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de
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