Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 120830 - 1089 Frankfurt: Überregionale Straßenraubserie geklärt - Festnahmen in Frankfurt und Mannheim
Frankfurt (ots)
Eine seit dem 11.08.12 andauernde Straßenraubserie, bei der die Täter aus einem fahrenden Auto heraus Taschen aus Fahrradkörben rissen und flüchteten, konnte nun geklärt und zwei 26 und 32 Jahre alte Griechen aus Mannheim festgenommen werden.
Die Vorgehensweise war in nahezu allen Fällen die gleiche. Das Tatfahrzeug folgte ausschließlich Radfahrerinnen, die Taschen in ihren am Fahrrad montierten Körben liegen hatten. Ein Täter beugte sich aus dem Fenster, nahm die Taschen an sich und das Fahrzeug flüchtete.
Bis zum 29.08.12 wurden in Frankfurt insgesamt neun gleichgelagerte Taten angezeigt.
Auch in Mannheim, Ludwigshafen und Rüsselsheim/Groß-Gerau kam es im gleichen Zeitraum zu identischen Taten, so dass von einer überregional agierenden Tätergruppe ausgegangen werden musste.
Die Täter benutzten überwiegend gestohlene Fahrzeuge, an denen sie wiederum ebenfalls gestohlene Kennzeichen anbrachten.
Der Durchbruch zur Ermittlung der Täter gelang allerdings bei einer Tat, die nicht aus dem Auto heraus begangen wurde. Bei dieser Tat am vergangenen Montag um 21.00 Uhr wurde eine Radfahrerin, die auf dem Gehweg der Taunusanlage fuhr, von einem Fußgänger angerempelt und hielt an. In diesem Moment riss der Fußgänger ihr die Handtasche aus dem Fahrradkorb und flüchtete mit einer weiteren Person zu Fuß.
Mehrere couragierte Passanten, darunter die Insassen eines vorbeifahrenden Autos, die die Tat beobachteten, nahmen die Verfolgung zu Fuß auf. Einem 35-jährigen Zeugen aus Darmstadt gelang es schließlich, den Flüchtigen zu stellen und ihn bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.
Der zweite Täter konnte zunächst entkommen.
Da die Täterbeschreibungen auffällige Ähnlichkeiten zu denen der Raubserie hatten, lag die Vermutung nahe, dass hier ein "dicker Fisch" ins Netz gegangen ist.
Dies bestätigte sich in der Vernehmung durch das für Straßenraub zuständige K 14. Der 32-Jährige räumte seine Beteiligung an der Raubserie ein und gestand mehrere Autodiebstähle in Mannheim.
Auch nannte er seinen Komplizen, der sich zwischenzeitlich per Bahn wieder nach Mannheim begeben hatte. Er konnte durch die Mannheimer Polizei in seiner Wohnung festgenommen werden.
Bei der Durchsuchung der Wohnung wurden zahlreiche Beweismittel gefunden, die mehreren Taten, darunter dreien aus Frankfurt, zugeordnet werden konnten. Es handelte sich um Ausweise, EC-Karten und Kontoauszüge.
Einen Großteil ihrer Beute, etwa Handys, haben die Täter nach eigenen Aussagen unmittelbar nach den Taten auf offener Straße verkauft.
Der Gesamtwert des Raubgutes, bei dem es sich um Handtaschen, Handys, Bargeld und ähnliches handelt, kann noch nicht genau beziffert werden, dürfte aber bei mehr als 1.000 EUR liegen.
Die Gefährlichkeit der Vorgehensweise der beiden Täter zeigt sich daran, dass viele der Opfer, die zwischen 22 und 84 Jahre alt sind, teilweise nur mit Mühe einen Sturz verhindern konnten.
In einem Frankfurter Fall vom 24.08. berührte das Tatfahrzeug den linken Fuß der Radfahrerin. Die 56-jährige stürzte zwar nicht, erlitt aber Schürfwunden und ein Hämatom.
Einen Tag später wurde in Rüsselsheim eine Tat verübt, bei der das 68-jährige Opfer stürzte und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden musste.
Beide Täter befinden sich in Untersuchungshaft.
Derzeit werden umfangreiche Ermittlungen geführt, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Männer noch für weitere Taten verantwortlich sind.
(Rüdiger Reges, Tel. 069/755-82111)
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