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FW-E: Verkehrsunfall mit Linienbus, groß angelegte Übung in Essen-Bergeborbeck

FW-E: Verkehrsunfall mit Linienbus, groß angelegte Übung in Essen-Bergeborbeck
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Essen (ots)

Bergeborbeck, Im Hesselbruch, 06.09.2008, 13.57 Uhr
Am Samstag, 06.09.2008 um kurz vor 14.00 Uhr liefen in der 
Leitstelle der Feuerwehr Essen mehrere Notrufe ein. Anrufer meldeten 
einen Verkehrsunfall mit einem beteiligten Linienbus und einer 
zunächst unbekannten Zahl von PKW, die direkt in den Bus hinein 
gefahren oder bei Ausweichmanövern miteinander kollidiert waren. 
Mindestens ein Fahrzeug würde brennen, wahrscheinlich seien mehrere 
Menschen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt und lebensgefährlich 
verletzt. Als die ersten Kräfte am Übungsgelände im Hesselbruch 
eintrafen, bot sich ein echtes Horrorszenario. 19 ineinander 
verkeilte Fahrzeuge, aus denen Kraftstoffe und Betriebsmittel 
austraten, mindestens zwei waren in Brand geraten. Überall lagen 
Verletzte, aus den Autos herausgeschleudert oder beim Versuch, sich 
in Sicherheit zu bringen, auf der Straße zusammengebrochen. 
Schreiende, stöhnende, wimmernde Menschen, die dringend Hilfe 
benötigten. Eingeklemmte, zum teil bewusstlose Personen mit stark 
blutenden Wunden. Im Linienbus ein ähnliches Bild, auch hier etliche 
schwer verletzte Menschen, der Fahrer des Busses über dem Lenkrad 
hängend, leblos. Jetzt muss alles schnell gehen. Blitzschnell, aber 
trotzdem strukturiert und vorausschauend, den jedem Beteiligten 
werden zwei Dinge sofort klar. Erstens: Das hier ist -Gott sei Dank- 
nur eine Übung. Zweitens: Eine solch realistische Lagedarstellung 
sorgt trotzdem für erhöhten Adrenalinpegel. Dafür sorgen 50 
Verletzte. 50 junge Menschen mit zum Teil schrecklich aussehenden 
Wunden. Brandverletzungen, Säurefraß, Pfählungsverletzungen, Schnitt-
und Schürfwunden und ein breites Spektrum an zunächst nicht 
sichtbaren, weil inneren Verletzungen. Schon bald lichtet sich die 
zunächst dramatische Unfallsituation. Brandbekämpfung, Befreiung der 
Menschen aus ihren zum Teil verzweifelten Lagen, notärztliche 
Versorgung. Und immer wieder Schreie, Hilferufe. Die 20 Mitglieder 
der extra aus Bad Honnef angereisten "Bloody Maltis" setzen den 
Einsatzkräften arg zu. Sie sind nämlich nicht nur perfekt geschminkt,
sondern auch exzellente Schauspieler und nehmen ihre Aufgabe ernst. 
Die "Bloody Maltis", wie sie sich selbst nennen, sind ehrenamtliche 
Helfer des Malteser Hilfsdienstes und werden häufig bei Übungen 
angefordert, um Stress zu erzeugen. Im Hintergrund läuft derweil ein 
gut eingespieltes Programm ab. Dieses Programm heißt "MANV" und 
bedeutet im Klartext "Massenanfall von Verletzten". Zuletzt trainiert
vor der Fußball-WM 2006 in drei Übungen. Seitdem nicht real 
eingetreten. "Um gut funktionierende Strukturen und Abläufe wieder in
Erinnerung zu rufen, war es Zeit für eine neuerliche 
Trainingseinheit", meint der stellvertretende Amtsleiter der Essener 
Feuerwehr, Thomas Lembeck, unmittelbar nach Übungsende. Und seinem 
Gesicht können alle Mitwirkenden ansehen, dass er zufrieden ist mit 
dem Übungsergebnis. Zufrieden auch deshalb, weil nicht alles zu 100 
Prozent richtig gelaufen ist. "Und das ist das eigentliche Ziel einer
solchen Aktion", sagt Lembeck. "Fehler müssen aufgedeckt und erkannt 
werden, damit wir im Realfall gute Arbeit leisten können." Den 
Realfall allerdings wollen die etwa 140 Einsatzkräfte und Helfer aus 
Freiwilligen Feuerwehren und den Hilfsorganisationen ASB, DRK, MHD, 
JUH und THW am liebsten gar nicht erleben. (MF)

Rückfragen bitte an:

Feuerwehr Essen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mike Filzen
Telefon: 0201 12-37014
Fax: 0201 12-37921
E-Mail: mike.filzen@feuerwehr.essen.de

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