POL-HI: Straftaten im Landkreis Hildesheim deutlich gesunken - niedrigster Wert der letzten sechs Jahre Aufklärungsquote auf 57,52 % gestiegen - das ist das zweitbeste Ergebnis der PI Hildesheim
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Hildesheim (ots)
Die wesentlichen Ergebnisse der Polizeilichen Kriminalstatistik 2007 in Stadt und Landkreis Hildesheim lauten:
Straftaten deutlich zurückgegangen
Die Anzahl der registrierten Straftaten ist im Jahr 2007 um 488 Fälle auf 17.749 Straftaten zurückgegangen (Rückgang um 2,68 %). Das ist der niedrigste Wert der letzten sechs Jahre. Die Entwicklung ist auch deshalb besonders positiv, weil auf Landesebene die Straftaten noch leicht gestiegen sind.
Hildesheim ist eine sichere Region
Die Häufigkeitszahl - das ist die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner - als Wert für die Kriminalitätsbelastung einer Region verringerte sich von 6275 im Jahr 2006 auf 6121. Sie liegt damit sehr deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 7.605. Damit gehört Hildesheim zu den sichersten Regionen in Niedersachsen.
Aufklärungsquote verbessert
Die Gesamtaufklärungsquote hat sich um 0,35 Prozentpunkte auf 57,52 Prozent verbessert und liegt damit über dem Landesdurchschnitt von 56,86 Prozent. Damit ist die erfolgreiche Arbeit der Polizeiinspektion Hildesheim der letzten Jahre fortgesetzt worden.
Intensive Präsenzaktivitäten zeigen Wirkung
Im ganzen Jahr hat die Polizei große Anstrengungen unternommen, um in der Hildesheimer Innenstadt und an Brennpunkten im Landkreis durch Streifen, Kontrollen und täterorientierten Ermittlungen Gewalttaten zu verhindern. Dies hat sich in der Statistik ausgewirkt: Die Anzahl der gefährlichen Körperverletzungen auf Straßen ist von 360 Fällen auf 286 Fälle gesunken; das ist ein Rückgang um 20,56 Prozent. Auch die Raubdelikte auf Straßen haben sich deutlich um 25 % verringert: Wurden 2006 noch 70 Raubdelikte auf Straßen oder Plätzen begangen, waren es im vergangenen Jahr 53 Taten.
Gute kriminalistische Arbeit verbessert Aufklärungsquote
In immerhin acht von neun Deliktsgruppen der PKS konnte die Aufklärungsquote durch intensive Ermittlungen verbessert werden. Das sind die Sexualdelikte ( 89,67% Aufklärungsquote zu 86,55% im Vorjahr), die Rohheitsdelikte (90,21% zu 89,04%), die einfachen Diebstähle (48,71% zu 47,65%) und die schweren Diebstähle (14,4% zu 12,43%), die Vermögens- und Fälschungsdelikten (84,20% zu 83,46%), sonstige Verstöße des Strafgesetzbuches (49,49% zu 49,24%) und die Straftaten gegen strafrechtliche Nebengesetze (94,17% zu 93,18%). Dadurch konnte die Gesamtaufklärungsquote auf 57,52 Prozent ( + 0,35%-Punkte) verbessert werden.
Ein Tötungsdelikt nicht aufgeklärt
Einen Rückgang der Aufklärungsquote gibt es nur im Bereich der Straftaten gegen das Leben zu vermelden. Die Aufklärungsquote sank hier von 100 Prozent auf 92,86 Prozent, weil von 14 Tötungsdelikten ein versuchtes Tötungsdelikt bis heute noch nicht geklärt werden konnte: Die Schüsse auf zwei Passanten in Hildesheim auf der Fußgängerbrücke an der Struckmannstraße am 27.05.2007.
Fast eine Million Euro kriminelle Gewinne gesichert
Auch die Vermögensermittler waren sehr erfolgreich. Im Kalenderjahr 2007 wurden bei Straftätern insgesamt Vermögenswerte in Höhe von über 950.000 EUR gesichert. Ziel von Vermögensermittlungen ist es, die Gewinne aus strafbaren Handlungen abzuschöpfen. Straftaten dürfen sich nicht lohnen!
Gewaltdelikte durch minderjährige Täter: Positive Entwicklung 2007
In 2007 ist im Zusammenhang mit Gewaltdelikten durch minderjährige Täter eine sehr positive Entwicklung zu vermelden: Bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen sank die Anzahl der minderjährigen Tatverdächtigen von 240 im Vorjahr auf 157 in 2007 (-34,6 %). Damit fällt der Rückgang der Tatverdächtigenzahlen noch deutlicher als der Rückgang der Straftaten in diesem Bereich aus. Diese positive Entwicklung ist den in 2007 durchgeführten intensiven Streifen- und Kontrolltätigkeiten zuzuschreiben.
Der langjährige Trend auf Landesebene, dass immer mehr minderjährige Tatverdächtige bei Körperverletzungsdelikten auffallen, ist allerdings auch in Hildesheim festzustellen. Wurden 1998 30 Kinder und 124 Jugendliche als Tatverdächtige registriert, so waren es 2007 69 Kinder und 238 Jugendlichen.
Dabei spielt auch offenkundig der Konsum von Alkohol eine große Rolle. Standen vor zehn Jahren von den oben genannten 124 Jugendlichen nur 10 unter dem Einfluss von Alkohol, waren es bei den 238 Jugendlichen im Jahr 2007 immerhin 52. Ein gutes Zeichen ist aber, dass von den 69 an Körperverletzungsdelikten beteiligten Kindern keines unter dem Einfluss von Alkohol stand.
Die Polizeiinspektion Hildesheim wird sich diesem Thema auch in diesem Jahr weiter widmen. Die bewährten Streifen und Kontrollen an Orten, an denen Minderjährige öffentlich Alkohol trinken, sollen fortgesetzt und der Kontrolldruck erhöht werden. Dieses gesellschaftliche Problem ist aber allein mit polizeilichen Mitteln nicht zu lösen. Die PI Hildesheim wird daher weiter eng mit den Jugendämtern zusammenarbeiten und sich auch bei Präventionsaktivitäten diesem Thema widmen.
Kinder- und Jugendkriminalität geht zurück
Ein Schwerpunkt der polizeilichen Aufgabenerfüllung ist die Kinder- und Jugendkriminalität. Seit Jahren werden in diesem Themenfeld intensive Maßnahmen getroffen. Deshalb ist es aus polizeilicher Sicht sehr erfreulich, dass in 2007 eine positive Gesamtentwicklung im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität zu verzeichnen ist. So wurden bei den Tatverdächtigen mit 485 Kindern (Vorjahr 550) und 1027 Jugendlichen (Vorjahr 1099) deutlich weniger Minderjährige festgestellt. Die Tatverdächtigenbelastungszahl (Zahl der ermittelten Tatverdächtigen auf 100.000 Einwohner des entsprechenden Bevölkerungsanteils) verringerte sich damit bei den Kindern (2411) um 17,09 Prozent und bei den Jugendlichen (7756) um 6,31 Prozent.
Auch die von Minderjährigen begangenen Straftaten reduzierten sich von 1897 (2006) auf 1772 (2007) Fälle.
Deutlicher Rückgang bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten
Auch im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte gab es einen deutlichen Rückgang von 9,4 Prozent auf 2.494 Fälle. Bei vielen Betrugsarten wurden weniger Straftaten registriert. Eine deutliche Steigerung gab es jedoch bei den Ebay-Betrügereien, die um über 50 Prozent zunahmen. Diese Fälle konnten aber den insgesamt positiven Trend in diesem Deliktsfeld nicht umkehren.
Unauffällige Kriminalitätsentwicklung in den anderen Deliktsbereichen
Die Entwicklung in anderen wichtigen Deliktsbereichen verlief ohne besondere Auffälligkeiten. Die Sexualdelikte haben um 13 Straftaten auf 184 Delikte zugenommen. Darin sind aber 41 Fälle des Besitzes oder der Verbreitung von Kinderpornografie enthalten. In vier Fällen wurden die Opfer überfallartig vergewaltigt. Die Raubdelikte mit 179 Straftaten bewegen sich im Bereich der langjährigen Schwankungsbreiten, wobei in 2007 die 15 Delikte der Mantelbande aus dem Vorjahr eingeflossen sind. Im Bereich des einfachen und schweren Diebstahls sind jeweils ganz leichte Rückgänge erfolgt. Die Gesamtzahl der Körperverletzungsdelikte ist um 4,60 Prozent auf 1.848 Fälle zurückgegangen. Diese Entwicklung ist durch den Rückgang der gefährlichen und schweren Körperverletzungsdelikte im Straßenraum begründet.
Schlusswort:
Der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Kriminaldirektor Christian Zahel, fasst die Ergebnisse der PKS 2007 zusammen:
"Auch wenn einzelne Gewaltdelikte wie der brutale Mord in der vergangenen Woche die Wahrnehmung überstrahlen: Hildesheim gehört zu den sicheren Regionen in Niedersachsen. Und die Kriminalitätsentwicklung war im vergangenen Jahr positiv. Die Anzahl der Delikte ist 2007 deutlich gefallen. In den letzten zehn Jahren gab es nur 2001 weniger Straftaten. Schwere Gewaltdelikte und die Jugendkriminalität sind letztes Jahr deutlich zurückgegangen. Wir hatten noch nie so wenig Einbrüche wie heute. Die Polizei Hildesheim konnte mit 57,52 Prozent Aufklärungsquote viele Straftäter ermitteln. Da haben meine Kolleginnen und Kollegen im vergangenen Jahr wirklich gute Arbeit geleistet!"
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