POL-HI: Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft und Polizeiinspektion Hildesheim. Klingeltunnelräuber durch Hildesheimer Amtsgericht zu 1 Jahr und 10 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Hildesheim (ots)
( clk.) Im Frühsommer 2008 hat ein Räuber, der mit einem Fahrrad unterwegs war und im Vorbeifahren seinen Opfern, zumeist älteren Frauen, die mitgeführten Handtaschen entriß, für erhebliche Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt. Häufigster Tatort : Der sogenannte Klingeltunnel, ein Nadelöhr für Fußgänger und Fahrradfahrer zwischen der von-Wintheim-Straße und der Marienburger Straße gelegen. Daher auch der Name " Klingeltunnelräuber". Am 13.6.2008 titelte eine örtliche Zeitung : "Radelnder Räuber : Schon 12 Fälle". Die Polizei gab in Zusammenarbeit mit den Medien präventive Hinweise, um weitere Taten zu verhindern. Eine Woche nach seiner letzten Tat vom 12.06.2008 hatten die Ermittler des Hildesheimer Zentralen Kriminaldienstes endlich genügend Beweismaterial und Fakten zusammen. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim erwirkte einen Untersuchungshaftbefehl gegen den 33-jährigen Deutschen mit Migrationshintergrund, gegen den wenig später zügig Anklage erhoben wurde. Aus dem jetzt ergangenen Urteil des Amtsgerichts geht hervor, dass der Mann seit 1997 insgesamt 17 Mal auffällig und wegen gefährlicher Körperverletzung, Diebstahls und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz auch zu Freiheitsstrafen verurteilt worden ist. Während der Gerichtsverhandlung reichte die Beweislage, um ihn im Zusammenhang mit drei Taten zu verurteilen. So durchfuhr der Mann am 10.05.2008 gegen 12.00 Uhr auf seinem Fahrrad den sogenannten Klingeltunnel. Im Vorbeifahren entriß er seinem Opfer, einer älteren Frau, die Einkaufstasche. Neben dem Einkauf befand sich hierin das Portemonnaie mit etwa 20,00 Euro Bargeld. Am 09.06. näherte er sich am Dammtor auf seinem Fahrrad fahrend einer 69-jährigen Frau von hinten. Nach der alten Masche wollte er dem überraschten Opfer die Tasche entreißen. Das gestaltete sich hier aber schwieriger als gedacht. Letztendlich versetzte er der Rentnerin einen heftigen Stoß in den Rücken, so dass sie zu Boden fiel. Dann entriß er ihr die Tasche und flüchtete samt Bargeld in Höhe von 40,00 Euro. Am 12.06. abermals dasselbe Szenario am Klingeltunnel. Wieder radelte er von hinten an sein Opfer heran. Dann entriß er der Frau derart gewaltsam die Handtasche, dass der Taschengurt durchriß. Beute : 50,00 Euro. Seit der Verhaftung des Mannes am 17.6.2008 hat es in der Stadt keine vergleichbaren Taten mehr gegeben. Als Motiv für seine Taten gab der 33-jährige gegenüber der Richterin an, dass er das Geld benötigt habe, um seine Drogensucht zu finanzieren. Er ist zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr und 10 Monaten verurteilt worden. Seit seiner Verurteilung befindet sich der "radelnde Räuber" in der Vollzugsanstalt Rosdorf bei Göttingen.
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