POL-HI: Hildesheimer Polizei mit der Aufklärung eines mysteriösen Falles beschäftigt.
Hildesheim (ots)
(clk.) Seit gestern Mittag sind Beamte des Hildesheimer Zentralen Kriminaldienstes mit der Aufklärung eines mysteriösen Sachverhaltes beschäftigt. Alles dreht sich um einen schwerstverletzten namentlich noch nicht feststehenden Mann und eine Begleitperson. Auch ist derzeit noch nicht gänzlich geklärt , ob der Verletzte Opfer eines Verbrechens oder eines Unfalles wurde, wobei nach dem momentanigen Ermittlungsstand alles für das letztere spricht. Gestern, Mi., 23.6.2010, gegen 12:30 Uhr, fuhr eine Zeugin mit ihrem Rad entlang der B1 zwischen Einum und Bettmar. Auf der Hälfte der Strecke stand ein Auto am Straßenrand. Ein dunkelhäutiger Mann schleppte etwas aus dem Fahrzeug heraus und legte es hinter dem Auto im Feld ab. Die Zeugin dachte zunächst, dass sich dort jemand seines Teppichs entledigen würde. Daher fuhr sie dichter an das Fahrzeug heran, um das Kennzeichen notieren zu können. Nun erkannte sie, dass der Gegenstand gar kein Teppich sondern ein lebloser Mensch war, der vor ihren Augen ins Feld geschleift worden ist. Die Radfahrerin fuhr schnell weiter, um aus sicherer Entfernung das weitere Geschehen zu beobachten. Gleichzeitig alarmierte sie die Polizei über Handynotruf. Der Fahrer des Pkw schien sich unschlüssig zu sein, wie es nun weitergehen sollte. Letztendlich lud er den Schwerletzten wieder ins Auto und fuhr in Richtung Hildesheim. Im Berliner Kreisel war die Fahrt dann zu Ende. Eine zivile Funkstreifenwagenbesatzung hatte das gesuchte Fahrzeug entdeckt und konnte es stoppen. Am Steuer saß ein 46-jähriger Mann aus Zentralafrika. Im Fond fand man einen farbigen schwerverletzten Mann vor. Beide sind der deutschen Sprache nicht mächtig, da sie französisch sprechen. Der Notarzt diagnostizierte schwere Verletzungen und Brüche, woraufhin der Mann in ein Hildesheimer Krankenhaus auf die Intensivstation gebracht worden ist. Der 46-jähriger wurde wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes vorläufig festgenommen und zur Polizei verbracht. Anhand von im Fahrzeug vorgefundener Schriftstücke führte eine Spur in den Hildesheimer Ostkreis. In einer Lagerhalle eines Verwertungsbetriebes für Altkleider fanden die eingesetzten Beamten Hinweise, die sich schlüssig in das Gesamtbild einpassten. Die zu großen, etwa 400 Kilo schweren Ballen zusammengepresste Altkleider stehen zu drei oder 4 Ballen übereinander gestapelt in der Halle. Auffällig hier, einige Ballen liegen auf dem Fußboden. Hier konnten Blutspuren entdeckt werden. Die ermittelnden Beamten gehen zur Zeit davon aus, dass es in der Lagerhalle zu einem Arbeitsunfall gekommen ist, wobei einer der Ballen auf den noch unbekannten Mann fiel und ihn schwer verletzte. Das Verletzungsmuster und die Feststellungen des hinzugezogenen Rechtsmediziners unterstützt die Annahme. Der Verletzte ist derzeit noch auf der Intensivstation und somit nicht vernehmungsfähig. Der 46-jährige hat in seiner ersten Einlassung bestätigt, dass es sich um einen Unglücksfall (Arbeitsunfall ) handelt. Sein Partner, den er nur mit Vornamen kenne, sei erst seit 2 Tagen in der Firma. Bei Verladearbeiten sei ein Ballen heruntergefallen und habe den Unbekannten unter sich begraben. Es sei ihm gelungen, den Verletzten zu bergen. Nach dem Unfall habe er den Mann unverzüglich in ein Krankenhaus bringen und nicht erst das Eintreffen eines Notarztes abwarten wollen. Auf die Frage, weshalb er den Verletzten dann am Feld bei Einum ablegen wollte, hatte der 46-jährige bislang keine Antwort. Die Ermittlungen dauern an. Die Hildesheimer Polizei sucht nach weiteren Zeugen, die das Geschehen gestern Mittag gegen 12:30 Uhr an der B1 zwischen Bettmar und Einum gesehen haben. Hinweise werden unter Telefon 05121-939115 entgegen genommen.
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