POL-HI: Sparkassenangestellter hat den richtigen Riecher
Hildesheim (ots)
Hildesheim (clk.) Dank eines aufmerksamen Mitarbeiters der Stadtsparkasse Hildesheim ist am vergangenem Freitag, 06.08.2010, eine Straftat verhindert worden, die die Geschädigte, eine 74-jährige Frau, um über 10.000 Euro gebracht hätte. Schon häufig wurde in zurückliegender Zeit über Vorfälle berichtet, bei denen Betrüger bei älteren Menschen anrufen und sich als angebliche Verwandte ausgeben, die in Not geraten sind. Immer wieder werden hohe Geldsummen gefordert. Häufig kommt es auch zur Geldübergabe. Ein solcher Fall ist nun in Hildesheim gescheitert. Als die Rentnerin dem Schalterangestellten der Sparkasse den Betrag nannte, den sie abholen wollte, wurde dieser umgehend stutzig. Als die Frau auch noch erzählte, das Geld für ihre Nichte holen zu wollen, die sich nach längerer Zeit mal wieder telefonisch gemeldet habe und die eine größere Anschaffung machen wolle, riet der Angestellte zur Alarmierung der Polizei. Bis zur angedachten Geldübergabe gegen 12:00 Uhr verblieb den eingesetzten Beamten nur noch wenig Zeit. Ganz in der Nähe des Zuhauses der 74-jährigen stießen die Kriminalisten auf eine 20-jährige Osteuropäerin. Die junge Frau, wurde überprüft. Auf Fragen erklärte sie, aus Frankfurt zu sein und eine bestimmte Straße zu suchen, die sie aber nicht finden könne. Bei den Ermittlern keimte sofort der Verdacht, es mit jemandem zu tun zu haben, der mit der an dieser Straftat beteiligt ist. Eine genauere Überprüfung fand auf der Polizeiwache stand. Währenddessen ging zu Hause bei der 74-jährigen ein weiterer Anruf ein. Die vermeintliche Nichte kündigte nun ein Taxi an. Dem Fahrer solle die Frau das Geld mitgeben. Tatsächlich fuhr einige Minuten später ein Taxi vor. Der Fahrer wurde überprüft, konnte aber glaubhaft machen und nachweisen, den Fahrtauftrag von der Zentrale bekommen zu haben. Weitere Anweisungen habe er noch nicht erhalten. Danach kam kein weiterer Kontakt mehr zwischen Taxenzentrale, der 74-jährigen Frau und der angeblichen Nichte zustande. Die ermittelnden Beamten gehen davon aus, dass die 20-jährige die Lage vor Ort ausbaldowert und weitergemeldet hat. Nachdem sie keine Meldungen mehr abgeben konnte, haben die anderen Täter von der weiteren Ausführung der schon relativ weit fortgeschrittenen Tat Abstand genommen. Die bis dahin der Polizei unbekannte 20-jährige bestritt sämtliche Tatvorwürfe. Ihre Anwesenheit in Tatortnähe sei nur ein Zufall. Sie musste daher wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Hans Mittendorf, Leiter des Betrugskommissariates der Hildesheimer Polizei zeigt sich fest überzeugt, dass durch das besonnene Verhalten des Sparkassenangestellten ein großer finanzieller Schaden zum Nachteil der Rentnerin abgewendet wurde. An dieser Stelle möchte die Polizei erneut die Gelegenheit nutzen und um sehr großes Misstrauen bei derartigen Anrufen bitten. Dazu Kriminaloberkommissar Block: " Mir ist in meiner langjährigen Berufserfahrung noch kein Fall untergekommen, bei dem ein tatsächlicher Verwandter auf diese plumpe Weise um Geld bittet, damit er aus einer schlechten Lebenssituation herauskommt".
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