POL-WL: Wilde Rollerverfolgung, Wer kennt den flüchtigen Rollerfahrer?
Elbmarsch/ Obermarschacht (ots)
(Fotos sind in der digitalen Pressemappe der PI Harburg eingestellt)
Dienstag, 14.03.06 Am Dienstag konnte die Polizei in der Elbmarsch nach Verfolgungsfahrten drei Rollerfahrer mit ihren illegal getunten Motorrollern stellen.
Der erste Rollerfahrer viel einer Streife auf, als er gegen 18.30 Uhr auf der Elbuferstraße aus Richtung Tespe kommend in Richtung Marschacht fuhr. Er fuhr innerorts mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h und wurde über eine Strecke von ca. 1,5 Kilometer verfolgt. Nur unter Benutzung von Sonderrechten konnte der Roller zunächst in Obermarschacht gestoppt werden. Er setzte aber seine Flucht über den vereisten Bürgersteig fort. In Höhe eines örtlichen Maler- und Bettengeschäftes konnte er ein zweites Mal gestoppt werden und flüchtete abermals über den Parkplatz des Geschäftes auf den Elbdeich. Wenige Minuten später näherte sich der Rollerfahrer wieder mit entsprechend hoher Geschwindigkeit aus Richtung Tespe dem letzten Anhalteort. Er fuhr mit unverändert hoher Geschwindigkeit rücksichtslos auf einen Beamten zu, der Haltzeichen gab. Der Anhalteposten musste den Rollerfahrer passieren lassen, um nicht sich selbst oder Rollerfahrer erheblich zu gefährden. Anschließend flüchtete dieser Rollerfahrer unerkannt. Die Polizei Winsen bitte um Hinweise zu diesem Rollerfahrer, 04171/ 796-0. Der Fahrer ist etwa 180cm groß, trug eine schwarze Jacke und einen schwarzen Helm. Der Roller ist ebenfalls schwarz. Der Roller könnte schon wegen der enorm hohen Geräuschentwicklung aufgefallen sein.
Etwa zur gleichen Zeit fiel ein 18-jähriger Mofafahrer mit einem Eigenbau aus diversen zusammengesuchten Teilen der Marken Hercules und KTM einer Streife auf der Elbuferstraße in Tespe auf, als er ihnen ohne Beleuchtung und ohne Kennzeichen entgegenkam. Der Mofafahrer wurde bei einem verkehrsbedingten Halt an einem Fußgängerüberweg angesprochen. Der Fahrer gab daraufhin Gas und flüchtete auf den verschneiten Deich ins Deichvorland. Dort konnte er gestellt werden. Für das Mofa besteht keine Betriebserlaubnis und kein Versicherungsschutz. Das Mofa wurde sichergestellt. Den 18-jährigen erwartet jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz.
Ein 16-jähriger Rollerfahrer wurde mit Sozius auf der Straße Weizenhagen in Drage, Ortsteil Schwinde gestellt. Er war mit seinem Roller auf der Elbuferstraße aus Stove kommend in Richtung Schwinde aufgefallen, weil er schneller als die für den Roller erlaubten 25 km/h fuhr und erheblich lauter war. Der Fahrer ignorierte die Haltzeichen der Funkstreifenbesatzung. Aus voller Fahrt und mit enormen Risiko riss der Fahrer plötzlich den Lenker herum, als sich der Streifenwagen neben ihm befand, schleuderte in die Gegenrichtung und setzte seine Flucht fort. Der Sozius bog während der Fahrt das Versicherungskennzeichen hoch, damit es nicht abgelesen werden konnte. Das Rollerteam hatte mit der Flucht jedoch kein Glück. Mit Unterstützung einer zweiten, in der Nähe befindlichen, Funkstreifenbesatzung konnte der Roller in der Straße Weizenhagen gestellt werden. Gegen den Fahrer wird jetzt wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis und Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz ermittelt. Ein Alkotest bei dem Rollerfahrer ergab eine Wert von 0,2 Promille.
Die Bilanz innerhalb einer Stunde war erschreckend. Offenbar machen sich die jugendlichen und heranwachsenden Rollerfahrer keine Gedanken über die Folgen für ihr Fehlverhalten. Sanktionen, angefangen von den zu erwartenden Bußgeldern bis zu einer drohenden Sperre beim Erwerb der Fahrerlaubnis, können auf die Betroffenen zukommen. Im Falle eines Unfalles droht der Verlust des Versicherungsschutzes, verbunden mit möglichen hohen Regressforderungen für entstandenen Schaden. Nicht zuletzt gefährden sich die Fahrer selbst. Die technischen Einrichtungen, wie Fahrwerk und Bremsen der Fahrzeuge sind meist nicht für die erreichten Geschwindigkeiten ausgelegt. Die Eltern der Rollerfahrer sollten darauf achten, dass ihre Kinder verantwortungsvoll mit ihren Fahrzeugen umgehen und illegales Tuning unterlassen, schon allein im Interesse der Sicherheit ihrer Kinder.
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