POL-WL: 40. Fernfahrerstammtisch mit der Autobahnpolizei Winsen (Luhe)
Hollenstedt (ots)
"Erhöhung der Verkehrssicherheit und Reduzierung der Unfallzahlen unter Beteiligung von Fahrzeugen des Schwerlastverkehrs durch den Einsatz technischer Assistenzsysteme", unter diesem etwas sperrigen Titel stand der 40. Fernfahrerstammtisch der Autobahnpolizei Winsen (Luhe), der am heutigen Mittwoch auf der Rastanlage Hollenstedt an der BAB A1 stattfand. Der Moderator des Abends, Polizeioberkommissar Oliver Kues, konnte als Referenten Herrn Thorsten Luellau, technischer Meister bei der Firma Rudeloff Tesmer aus Winsen (L.) begrüßen. Ca. 25 Stammtischteilnehmer hörten dem Einführungsvortrag von Herrn Luellau zu. Die Ausführungen des Referenten wurden visuell begleitet durch Kurzfilme, welche die technischen Möglichkeiten der z.Zt. am Markt verfügbaren Assistenzsysteme veranschaulichten. Unter den Begriff Assistenzsysteme fällt z.B. die Adaptive Cruise Control (ACC), eine technische Vorrichtung am Lkw, die für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum Vordermann sorgt. Das ACC steuert Motor- und Bremsmanagement und veranlaßt im Notfall ein Bremsmanöver, sofern der voreingestellte Sicherheitsabstand unterschritten wird. Eine weitere technische Neuerung ist das Lane Guard System (LGS), welches die korrekte Einhaltung der Fahrspur überwacht. Wird ohne Bedienung des Blinkers die Fahrbahnmarkierung überfahren, erfolgt eine akustische Warnung an den Fahrer. Durch dieses Hilfmittel sollen Fahrunfälle auf Grund von Übermüdung verhindert werden. Nicht zuletzt auf Grund einiger schwerer Verkehrsunfälle und der damit einhergehenden Berichterstattung in den Medien steht die Unterstützung der Lkw-Fahrer durch technische Hilfmittel im Fokus der Öffentlichkeit. So hat der ADAC in der Maiausgabe der Mitgliederzeitschrift "Motorwelt" darüber berichtet, dass er seit 1 Jahr Unfallforschung im Hinblick auf Lkw-Unfälle betreibt. Das Ergebnis dieser Forschung und zugleich eine Forderung des ADAC: Flächendeckender Einbau von Notfallbremsassistenten in jeden Lkw - serienmäßig. Thorsten Leullau konnte die Wirkungsweise und Fuktion dieser technischer Unfallverhüter anschaulich und klar erläutern. Diverse Nachfragen aus dem Teilnehmerkreis zeigten das hohe Interesse an diesem Thema. Ein weiteres Thema war die Verschärfung der Abgasbestimmungen, der für den Bereich der schweren Nutzfahrzeuge ganz neue technische Lösungen verlangt. Die Einhaltung der Euro 4 und Euro 5 Norm, die in den nächsten Jahren für Nutzfahrzeuge Pflicht wird, ist u.a. durch den Einsatz eines chemischen Zusatzstoffes möglich. Das so genannte AdBlue wird in einem weiteren Tank am Fahrzeug mitgeführt. Der Stoff wird mittels Düse in den Abgasstrom gespritzt und erzeugt dort eine katalytische Reaktion. Letztendlich bewirkt AdBlue und die SCR Technik eine erheblich Reduzierung des Schadstoffaustoßes beim Lkw. Neben technischen Details und Neuerungen wurden die Teilnehmer noch über die letzten Änderungen in den EU-Sozialvorschriften informiert. So müssen seit dem 01. Mai dieses Jahres erheblich mehr Schaublätter bei einer Kontrolle vorgelegt werden als bisher. Neben den Diagrammscheiben für die laufende Woche müssen auch die Schaublätter der vorangegangenen 15 Kalendertage mitgeführt werden. Die Autobahnpolizei weist alle Fahrer und Unternehmer nochmals nachdrücklich auf diese Gesetzesänderung hin. Der nächste Fernfahrerstammtisch findet, trotz Fußballweltmeisterschaft, am Mittwoch, 05. Juli 2006, ab 18.30 Uhr auf der Rastanlage Hollenstedt statt. Das Thema wird dann die 1. Hilfe und lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort sein. Herr Michael Keim vom DRK Kreisverband Harburg wird als Referent die Veranstaltung begleiten.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Harburg
Autobahnpolizei Winsen (Luhe)
POK Oliver Kues
Tel. 041 73 / 65 64
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