POL-H: Bilanz des Präventionseinsatzes
Hannover (ots)
Erneut haben Beamte der Polizeiinspektion Mitte unter der Prämisse "Öffentliche Sicherheit und Ordnung" in der Nacht von Samstag auf Sonntag Präsenz in der hannoverschen Innenstadt gezeigt, um Gewaltdelikte zu verhindern und dem Alkoholmissbrauch von Minderjährigen vorzubeugen. Dabei hat die Polizei zahlreiche Personenkontrollen durchgeführt.
Nach wie vor befindet sich die Anzahl von Gewalt- und Aggressionsdelikten - hierzu zählen insbesondere Raub, Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung - in der Innenstadt Hannovers auf einem hohen Niveau. Zumeist in den Wochenendnächten registrieren die Beamten eine Häufung von Gewalttaten in der City, viele Tatverdächtige stehen unter Alkoholeinfluss. Vor diesem Hintergrund und auch wegen der letzten Bundesligabegegnung von Hannover 96 führte die Polizeiinspektion Mitte an diesem Wochenende einen geplanten Sondereinsatz durch. Sowohl uniformierte als auch zivile Beamte kontrollierten von Samstag, 21:15 Uhr, bis Sonntagmorgen, 06:30 Uhr. Die Schwerpunkte hierbei waren: Raschplatz, Ernst-August-Platz, ZOB, Andreas-Hermes-Platz, Steintor, Altstadt, Kröpcke, Opernplatz, Bahnhof- und Georgstraße. Die Beamten überprüften insgesamt 299 Personen, darunter zahlreiche Minderjährige - vier davon alkoholisiert - und sprachen 28 Platzverweise, überwiegend gegen alkoholbedingt aggressive Personen, aus. Die Ermittler leiteten 17 Ermittlungsverfahren wegen unterschiedlicher Delikte ein. Hierzu zählen Körperverletzungen, Widerstände, sechs Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz - die Personen hatten geringe Mengen Betäubungsmittel dabei -, Diebstahl und Sachbeschädigung sowie zweimal Trunkenheit im Verkehr. Ein erhöhtes Aufkommen von "Partygängern" in der Innenstadt aufgrund des Fußballspiels konnte die Polizei nicht feststellen. Lediglich im Vorfeld des Spiels nahmen Ermittler in der Eilenriede (Oststadt) bereits gegen 14:30 Uhr insgesamt 25 Personen gegnerischer Fangruppierungen in Gewahrsam, die sich dort offensichtlich zu einer Schlägerei verabredet hatten. Am Abend wurden diese wieder entlassen. Sachverhalte aus dem Präventionseinsatz: Gegen 00:30 Uhr beobachteten Polizeibeamte einen 40 Jahre alten Mann (2,14 Promille), der mutwillig die Tür einer Bankfiliale am Georgsplatz aufstieß, so dass diese und auch die dahinterliegende Wand beschädigt wurde. Gegen ihn wird nun wegen Sachbeschädigung ermittelt. Ein 41 Jahre alter Mann (1,71 Promille) wurde um 00:40 Uhr in einem Schnellrestaurant an der Georgstraße von der Polizei überprüft, nachdem es zwischen ihm und einem 18-Jährigen (0,96 Promille) zu einer Schlägerei gekommen war. Gegen beide wurden Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet, gegen den Älteren darüber hinaus noch wegen Beleidigung. Eine Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte handelte sich eine 19-Jährige um 00:45 Uhr an der Kanalstraße ein. Sie weigerte sich, den Ermittlern ihre Personalien zu nennen, nachdem sie vor deren Fahrzeug auf die Straße gelaufen war und versuchte sich während der Identitätsfeststellung mehrfach loszureißen. Zudem beleidigte sie die eingesetzten Beamten. Ihre Atemalkoholkonzentration: 1,36 Promille. Bei einem 48 Jahre alten Mann ordnete eine Richterin eine Blutentnahme an, nachdem er betrunken mit seinem Fahrrad an der Georgstraße unterwegs gewesen war. Bei einem vorläufigen Alkotest brachte er es auf 1,92 Promille. Jetzt muss er sich wegen Trunkenheit im Verkehr verantworten. Zwei 17- und 18-jährige Jungs gerieten gegen kurz vor 04:00 Uhr an der Rundestraße aneinander, so dass die Polizei eingreifen musste. Der 17-Jährige leistete daraufhin Widerstand. Eine Messung bei ihm ergab 1,68 Promille. Um 04:00 Uhr trafen die Beamten an der Scholvinstraße auf einen 27-Jährigen der dort aufgrund seines Alkoholkonsums - ein Atemalkoholtest ergab 2,56 Promille - Passanten anpöbelte. Weil er einem Platzverweis nicht nachkam, wurde er auf richterliche Anordnung in Gewahrsam genommen. Im Laufe der Nacht erwischten die Kollegen drei weitere unter Alkoholeinfluss stehende Jugendliche (eine 15-Jährige mit 0,32 Promille sowie zwei 16 und 17 Jahre alte Jungen mit 1,42 und 1,19 Promille) die sie mit zur Wache nahmen und von denen zwei in die Obhut ihrer Eltern und einer der Clearingstelle übergeben wurde. Die Polizei wird diese Präventionseinsätze auch künftig durchführen - Präsenz und Kontrollen sollen die Sicherheit in der Innenstadt nachhaltig erhöhen. / tr
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