POL-H: Polizei verteilt "Gelbe Karten"
Hannover (ots)
Bei einem Präventionseinsatz zur Erhöhung der Verkehrssicherheit haben heute Nachmittag Beamte der Polizeidirektion Hannover in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des ADFC-Hannover (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) das Verhalten von Auto- und Radfahrern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Es wurden bis etwa 18:30 Uhr zirka 300 "Gelbe Karten" an die Betroffenen ausgeteilt.
Eine der wichtigsten Aufgaben der Polizei ist die Verkehrssicherheitsarbeit. In den letzten Jahren hat die Polizei Hannover immer wieder neue Projekte und Sicherheitskampagnen initiiert, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu verbessern und Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden zu reduzieren. Dennoch waren im Zuständigkeitsbereich (Stadt und Land) im Vorjahr 2096 Radfahrer an Unfällen im Straßenverkehr beteiligt, verletzt wurden dabei 1 753 Biker. In diesem Jahr verunglückten bis August 2012 schon 1647 Radfahrer - dabei wurden 1026 leicht verletzt, 134 schwer verletzt und 5 Radler getötet. Da bei diesen Verkehrsunfällen nicht nur Radfahrer, sondern gleichwohl auch Autofahrer für die Unfallursachen verantwortlich waren (späte Wahrnehmung, Übersehen von Radfahrern, zu schnelles Abbiegen etc.) geht die Polizei Hannover mit einer besonderen Präventionsaktion neue Wege. Beamte haben heute ab etwa 15:00 Uhr rund um den Aegidientorplatz gemeinsam mit Vertretern des ADFC-Hannover das Verhalten von Bikern und Autofahrern überprüft. Nach festgestellten Verstößen haben sie bis zirka 18:30 Uhr etwa 300 Radler auf ihre Fehler angesprochen und ihnen symbolisch die "Gelbe Karte" gezeigt und übergeben. In den Gesprächen mit den Betroffenen klärten die Beamten über Gefahrenpunkte auf, gaben Sicherheitstipps und wirkten somit vor allem präventiv auf die Bereitschaft zur Rücksichtnahme und dem Erkennen von Eigenverantwortung der Beteiligten ein.
Unter anderem fuhren 200 Radler auf einem Gehweg, davon sogar 170 auf der falschen Straßenseite. 47 benutzten den Radweg auf der falschen Seite. Bei 17 Fahrrädern war das Licht nicht in Ordnung, zwei Biker erhielten eine mündliche Verwarnung, weil sie beim Fahren zu laute Musik über Kopfhörer hörten. Zwei junge Männer mussten ein Verwarngeld in Höhe von 25 Euro berappen. Sie wurden von den Kontrolleuren beim Telefonieren während des Radfahrens erwischt. Aber auch zehn Autofahrer verhielten sich nicht den Regeln entsprechend. Alle übersahen beim Abbiegen Radfahrer. Zu einer Gefahrensituation kam es dadurch jedoch zum Glück nicht. Insgesamt zeigten sich nahezu alle Kontrollierten sehr einsichtig und empfanden die Aktion als äußerst positiv. Die Polizeidirektion Hannover wird auch zukünftig weitere Kontrollmaßnahmen durchführen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. / gl, schie
Gerade im Hinblick auf die nun folgende dunkle Jahreszeit kommt der frühzeitigen Erkennbarkeit der "schwächeren" Verkehrsteilnehmer eine besondere Bedeutung zu. Gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht sind weitere entscheidende Aspekte für die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Dazu rät der Verkehrssicherheitsberater der Polizeidirektion Hannover, Peter Trinks, den
Radfahrern: - Tragen Sie einen Schutzhelm - Sorgen Sie dafür, dass Ihr Rad in einem technisch einwandfreien Zustand ist und sicherheitsrelevante Teile (Licht und Bremsen) funktionieren - Erhöhen Sie Ihre Erkennbarkeit durch Sicherheitsbekleidung (reflektierende Kleidungsteile) - Nehmen Sie Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer und rechnen Sie mit dem Fehlverhalten Anderer
sowie den
Autofahrern: - Achten Sie beim Abbiegen auf Radfahrer, die parallel fahren oder entgegenkommen - Vermeiden Sie durch einen zusätzlichen Blick nach rechts (toter Winkel) eine Kollision - Schauen Sie sich vor Öffnen der Fahrzeugtür nach hinten um - Nehmen Sie Rücksicht auf Andere - Rechnen Sie mit dem Fehlverhalten Anderer
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Thorsten Schiewe
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