Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
Klimakonferenz in Bali: Umweltverbände fordern von Merkel glaubwürdige Vorreiterrolle
Bonn (ots)
DNR-Präsident Weinzierl: Tempolimit und Kohlekraftwerke sind Knackpunkte für erfolgreichen Auftritt als Klima-Kanzlerin Die im Deutschen Naturschutzring (DNR) organisierten Umweltverbände haben sich vor der am Montag beginnenden Klimakonferenz in Bali nochmals unmittelbar an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt.
Um international im Klimaschutz erfolgreich und glaubwürdig zu sein, heißt es in dem aktuellen Forderungskatalog des DNR, seien zuerst die Widersprüche in der eigenen Politik zu beseitigen. "Wer als Klima-Kanzlerin in die Geschichte eingehen will, muss das Tempolimit mit ins Reisegepäck nach Bali nehmen und neue Kohlekraftwerke draußen lassen", sagte der DNR-Präsident Hubert Weinzierl.
Der DNR macht einen Erfolg der Klimakonferenz in Bali darüber hinaus von folgenden Punkten abhängig:
- Es muss ein umfassendes Verhandlungsmandat für ein
Kyoto-Folgeabkommen beschlossen werden - mit der klaren
Zeitvorgabe, dass die Verhandlungen bei der Klimakonferenz
Kopenhagen im Dezember 2009 abzuschließen sind. Nur so kann
vermieden werden, dass Kyoto ausläuft, ohne dass ein
Nachfolgeabkommen in Kraft ist. - "Umfassendes Verhandlungsmandat" heißt: Es darf nicht nur um die
bisherigen Vertragsstaaten des Kyoto-Protokolls gehen und nicht
nur um das bisherige Maßnahmenspektrum. Auch für Schwellenländer
müssen verbindliche Klimaschutzbeiträge vereinbart werden, die
nicht aus Reduktionszielen wie bei Industrieländern bestehen
können, sondern aus Zusagen im Sinne einer verbesserten
Energieeffizienz, von Ausbauzielen für erneuerbare Energien oder
dergleichen. Für die Entwicklungsländer müssen Anreize
geschaffen werden, um Klimaschutz und Entwicklung zu
vereinbaren. Kyoto-Verweigerer wie die USA müssen mit ins Boot
geholt werden - wie es im Fall Australiens schon gelungen ist. - Emissionen aus der Entwaldung müssen in ein künftiges
Vertragswerk einbezogen werden. Indonesien ist heute allein
aufgrund seiner enormen Waldzerstörung drittgrößter Emittent von
Treibhausgasen nach den USA und China!Christoph Markl-Meider, DNR-Presse
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Tel. 09966-777, Fax 09966-490, E-Mail hubert.weinzierl@dnr.de, Straubinger Str. 5, 94344 Wiesenfelden
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