POL-SE: Bad Segeberg/ Pinneberg - Polizei gibt Tipps für den Einbruchschutz
Bad Segeberg / Pinneberg (ots)
Die statistische Zahl des Einbruchsdiebstahls aus Wohnungen, einem besonderen Bereich der Privatsphäre, hat zwar im Kreis Pinneberg mit 521 Fällen in 2004, gegenüber 550 in 2003, um 29 Fälle leicht abgenommen, liegt aber immer noch relativ hoch. Zusätzlich ereigneten sich im Jahr 2004 zur Tageszeit insgesamt 134, so genannte Tageswohnungseinbrüche. Hinzukommen noch 531 Einbrüche in Büros, Geschäften, Werkstätten, Kellerräumen und ähnlichen Einrichtungen. Die Zahlen der registrierten Einbruchsdelikte im Bereich des Kreises Segeberg sehen ähnlich aus. Im Jahre 2004 verzeichnete die Polizei insgesamt 709 Einbruchtaten, 25 Fälle mehr als im Vorjahr. Für eine "Entwarnung" gibt es also keinen Anlass. Tätervorgehen: Einbrecher sind nun, mit Beginn der dunklen Jahreszeit, wieder besonders aktiv. Grund dafür ist das geringere Entdeckungsrisiko bei Dunkelheit, ein für Diebe entscheidendes Kriterium für den Einbruch.
Vielfach wird immer noch angenommen, dass Einbrecher nachts kommen. Sie nutzen jedoch vermehrt die Abwesenheit der Bewohner zur Tageszeit. Dazu zählen insbesondere die frühen Abendstunden mit der nun beginnenden, frühen Dämmerung und Dunkelheit ( Ende der Sommerzeit ). Dann sind Bewohner häufig unterwegs, ob noch bei der Arbeit, beim Einkaufen, in einem Verein, beim Essen, im Kino oder Theater.
Nach Erkenntnissen aus der Vergangenheit handelt es sich bei den Tätern überwiegend um überörtliche agierende ortsfremde Personen, welche in Wohnsiedlungen durch ihr Äußeres, durch Ausspähen von möglichen Tatobjekten und betreten von Grundstücken auffallen müssten. Teilweise klingeln die Täter vor Tatbegehung an den Wohnungstüren, um sicherzugehen, dass sich niemand in der Wohnung befindet. Sollten die Bewohner zu Hause sein, wird das Klingeln durch eine Nachfrage nach einer Person oder einer Anschrift in gebrochenem Deutsch gerechtfertigt. Tatobjekte sind meist Einfamilien- und Doppelhaushälften, sowie Erdgeschoßwohnungen von Mehrfamilienhäusern. Die Täter dringen durch den rückwärtigen, uneinsichtigen Bereich in die Wohnungen ein.
Allein am vergangenen Wochenende verzeichnete die Polizei der Kreise Pinneberg und Segeberg insgesamt 23 Einbruchtaten in Gebäuden, von denen 4 Taten zur Tageszeit verübt wurden. Gestohlen wurden Schmuck und Bargeld. Einbrecher verschaffen sich in aller Regel mit Hilfe von Schraubendrehern und anderem, einfachen Werkzeug, das in der Kleidung getragen werden kann, Zugang zum Objekt. Für viele ist es ein Albtraum, andere haben es schon erlebt: Man kommt nach Hause, findet ein geöffnetes Fenster oder eine geöffnete Tür vor und sieht die "Visitenkarte" des Einbrechers.
In allen Zimmern des Hauses wurden Behältnisse geöffnet, Gegenstände zum Teil herausgewühlt und großflächig auf dem Fußboden verteilt.
Wertvoller Schmuck, zumeist im Schlafzimmer aufbewahrt und Bargeld wurden entwendet. "Bei mir ist nichts zu holen" oder " Ich bin ja versichert" heißt es oft. Das stimmt so allerdings nicht. Es wird unterschätzt, dass Einbrecher immer auf lohnende Beute hoffen. Auch wenn der materielle Schaden in aller Regel durch die Versicherung abdeckt ist, so bleibt die Beeinträchtigung des subjektiven Sicherheitsgefühls. Der eklatante, gewaltsame Eingriff in die Privatsphäre wirkt sehr häufig noch monatelang auf die Geschädigten. Außerdem können Versicherungen keine ideellen Werte ersetzen. Insofern sind die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst gefordert, sich und ihr Vermögen vor kriminellen Angriffen durch Aufmerksamkeit, aktive Nachbarschaftshilfe und Nutzung der Sicherungstechnik zu schützen.
Wie kann man vorbeugen? Es wird hiermit die Bevölkerung aufgerufen, wachsam zu sein. Die Polizei ist auf die Mithilfe der Bürger angewiesen.
Scheuen Sie sich nicht, verdächtige Beobachtungen und auffällige Personen zu melden. Notieren Sie sich Kennzeichen und Beschreibungen verdächtiger Autos und Personen. Teilen Sie bitte Ihre Beobachtungen umgehend unter der Notrufnummer 110 mit. Ihre Polizei geht jedem Hinweis aus der Bevölkerung nach und ist auf die Mithilfe angewiesen. Noch ein Hinweis: Täter orientieren sich grundsätzlich an äußeren Zeichen für die Abwesenheit des Wohnungs- bzw. Hauseigentümers.
Ein Haus, das während der Dunkelheit, in den frühen Abendstunden völlig unbeleuchtet ist, gilt als Indiz dafür, dass die Bewohner nicht im Hause sind, also heißt es, für Beleuchtung - auch durch Zeitschaltuhren- sorgen! Grundsätzlich gilt: Je mehr Hindernisse einem Einbrecher in den Weg gelegt werden, desto eher lässt er von seinem Vorhaben ab, Einbrecher scheuen Zeit und Lärm! Mehrere Firmen sind mittlerweile anerkannte Facherrichter des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein und führen neben einer fachkompetenten Beratung auch den fachmännischen Einbau von sicherungstechnischen Einrichtungen durch.
Umfangreiche Informationen für mehr Sicherheit rund um das Eigentum sind auch den Internetseiten der Polizeiinspektion Pinneberg unter www.polizei-pinneberg.de (Link Kriminalitätsvorbeugung) und bei der Landespolizei unter www.polizei.schleswig-holstein.de zu entnehmen.
Hier finden Sie auch Listen von Facherrichter-Firmen, die aufgrund ihrer Zertifizierung durch die Polizei empfohlen werden.
Sogar der interaktive Gang durch ein Haus ist möglich, bei dem die Schwachstellen deutlich werden. Wer dennoch nicht auf eine persönliche Beratung für sein Haus oder seinen Betrieb verzichten möchte, kann auf besonders geschulte und ausgewählte Fachbetriebe zurückgreifen. Die Landesfachverbände des Elektro-, Glaser-, Rollladen-, Metallbau- und des Tischlerhandwerks haben sich zu einer Qualitätsgemeinschaft Sicherungstechnik Nord (QSN) zusammengeschlossen. Viele Betriebe in ganz Schleswig-Holstein sind polizeilich geschult worden und werden nun von der Polizei als Ansprechpartner in Sicherheitsfragen weiterempfohlen. Eine Liste der zertifizierten Firmen ist ebenfalls im Internet vorhanden.
Wer nicht über einen Internetanschluss verfügt, kann von jeder größeren Polizeidienststelle mit schriftlichem Informationsmaterial versorgt werden.
Die Broschüre "Ungebetene Gäste" zum Thema Sicher wohnen - Einbruchschutz erhalten Sie kostenlos bei jeder Polizeidienststelle.
Dort werden auch Listen der Fachfirmen parat gehalten. Informationen gibt es auch von der Präventionsstelle der Polizeidirektion Bad Segeberg und Polizeiinspektion Pinneberg.
Neben der Sicherungstechnik, die inzwischen auf sehr gutem Niveau ist und Einbrechern das Leben erheblich erschwert setzt die Polizei aber auf ein noch wirksameres Mittel:
Die Nachbarschaftshilfe! Aufmerksame und wachsame Nachbarn sind der beste Einbruchschutz, den man sich vorstellen kann. Auch über dieses Thema bietet Ihre Polizei Informationsmaterial an.
Rückfragen bitte an:
Polizei Bad Segeberg
Polizei Bad Segeberg, Pressestelle
Silke Tobies
Telefon: 04551-884 204
Fax: 04551-884 239
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