FW-E: Feuer in Kirchturm von St. Hubertus in Essen-Bergerhausen, Ursache vermutlich Blitzschlag
Essen (ots)
Bergerhausen, Töpferstraße, 03.01.2014, 20.29 Uhr
Das kurze, aber sehr heftige Gewitter, welches gestern Abend gegen 19.30 Uhr über Teile Essens hinwegzog, bescherte den Einsatzkräften der Feuerwehr elf Einsätze mit dem Stichwort Sturm. Einige umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste mussten beiseite geräumt werden. Alltagsgeschäft, niemand kam zu Schaden. Nicht alltäglich war der nachfolgende Einsatz. Zunächst unbemerkt hat ein Blitzeinschlag sehr wahrscheinlich auch den Brand im Kirchturm von St. Hubertus in Essen-Bergerhausen verursacht. Erst gegen 20.30 Uhr wurde eine Rauchentwicklung gemeldet, kurz darauf war klar: es brennt in der Kirchturmspitze. Und zwar in einer Höhe von 74 Metern. Es ist kein offenes Feuer sichtbar, aber es glimmt, Funken fliegen durch den Nachthimmel, die Glut wird immer wieder von starken Windböen angefacht. "In Essen ist St. Hubertus die Kirche mit dem höchsten Turm"; erzählt der Pfarrer stolz. Das diese Höhe einen langwierigen Feuerwehreinsatz zur Folge haben wird, ahnt er wohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mehrere Trupps machen sich zur Brandbekämpfung auf den Weg in den Turm, glücklicherweise sind der Pfarrer und mehrere Mitglieder des Kirchenvorstandes vor Ort, die mit Schlüsseln und wertvollen Hinweisen die Arbeit der Feuerwehr unterstützen. Eine Schlauchleitung muss auf 70 Meter gebracht werden, um Löschwasser zur Verfügung zu haben, etliche Pulverlöscher sind ebenfalls erforderlich. Ein echter Knochenjob, aber es gelingt den Männern schließlich, das Feuer immer wieder einzudämmen. Gelöscht werden kann es so jedoch nicht. Zu eng sind die räumlichen Verhältnisse, zu trocken die hölzerne Konstruktion des 100 Jahre alten Gotteshauses, zu heftig der Wind, der die Glut immer wieder entfacht. Da ein Kippen der Turmspitze nicht ausgeschlossen werden kann, werden drei Wohnhäuser und das Pfarrhaus evakuiert. In der Kirche bringen Berufs- und Freiwillige Feuerwehrleute Statuen und die Kreuzweg-Plastiken im Altarraum in Sicherheit. Zwischenzeitlich ist ein Teleskopmast der Feuerwehr Dortmund eingetroffen. Aus 50 Metern Höhe versuchen die Männer, das Feuer von außen zu erreichen. Die Sicht ist gut, das Technische Hilfswerk ist mit Beleuchtungsgerät und einem Einsatzstellensicherungsgerät vor Ort. Aber vergeblich, es fehlen entscheidende Meter, der Wind treibt das Wasser ab. Aus Düsseldorf wird ein ähnliches Fahrzeug eines Privatunternehmers herangeführt, begleitet von einer Polizeieskorte. Die 84 Meter Arbeitshöhe des Kolosses reichen bis zur Kirchturmspitze, der Außenangriff kann am Samstag morgen gegen drei Uhr endlich beginnen. Das Kreuz wird abgenommen, die Kupfereindeckung des Daches wird entfernt. Und dann entfacht der Wind das Feuer richtig, erstmalig werden Flammen sichtbar, aber Dank des Teleskopmastes sind die Männer mit dem Feuer auf Augenhöhe. Wir berichten gegen 08.00 Uhr nach. (MF)
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