FW-E: Großbrand in Essen, 600 Tonnen Teppichreste gehen in Flammen auf
Essen (ots)
Bergeborbeck, Zur Halbinsel, 27.04.2007, 04.40 Uhr
Ein Großbrand in einem Essener Recyclingunternehmen hat in der vergangenen Nacht mehr als 100 Essener Feuerwehrleute in Atem gehalten. Das im Stadtteil Bergeborbeck angesiedelte Unternehmen hatte in einer offenen Lagerhalle rund 600 Tonnen Wollteppich-Reste eingelagert. Die 33 mal 25 Meter große und rund 8 Meter hohe offene Halle wurde vollständig vernichtet. Der anwesende Betriebsleiter zog sich bei ersten Löschversuchen Verbrennungen an den Armen zu und musste rettungsdienstlich versorgt werden. Das Recyclingmaterial verbrannte unter hohen Temperaturen und starker Rauchentwicklung. Vorsorglich wurden die Menschen in den angrenzenden Stadtteilen über Rundfunk aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen abzustellen. Die ständig durchgeführten Schadstoffmessungen zeigten jedoch, dass die Freisetzung von gefährlichen Verbrennungsprodukten weit unterhalb der für die Menschen gefährlichen Konzentration lag. Unabhängig davon führte der Brand natürlich zu einer erheblichen Geruchsbelästigung. In der akuten Phase pumpten die Einsatzkräfte mehr als 10000 Liter Wasser pro Minute in die Flammen. Das Löschwasser musste zum Teil über lange Schlauchleitungen herangeführt werden. Das 10 Meter von der Brandstelle entfernt liegende Verwaltungsgebäude des Betriebes konnte durch massiven Wassereinsatz geschützt werden, allerdings schmolzen auf Grund der hohen Wärmestrahlung alle Kunststoffrollladen und die Fensterscheiben bekamen Risse. Das Feuer griff jedoch nicht über. Auf einem angrenzenden Firmengrundstück vermutete man zunächst Säuretanks, die vorsichtshalber mit Wasser gekühlt wurden. Dieser Verdacht bestätigte sich jedoch nicht, später konnten die Behälter als Wassertanks identifiziert werden, die zur Kühlanlage der Metall verarbeitenden benachbarten Firma gehören. Zur Zeit laufen Nachlösch- und Aufräumarbeiten, die mindestens bis in den Nachmittag andauern werden. Drei Stunden zuvor war die Feuerwehr ebenfalls auf dem Gelände dieses Betriebes tätig geworden. Dieser Einsatz war jedoch schnell beendet, da das Feuer in einem frühen Stadium entdeckt worden war. Auch in diesem Fall brannten Teppichreste. Die wurden mit einem Radlader, den der Betriebsleiter fuhr, aus der Halle geschafft und draußen abgelöscht. Erst nach Kontrollen mit Fernthermometer und Wärmebildkamera und dem Einsatz von reichlich Löschwasser verließen die Kräfte die Einsatzstelle, der Betriebsleiter blieb vor Ort. Zur Höhe des Sachschadens und zur Brandursache beider Brände können keine Angaben gemacht werden, die Kriminalpolizei ermittelt. (MF)
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