POL-HI: Betrüger fliegen auf.
Hildesheim (ots)
(clk.) Ermittler des Hildesheimer Zentralen Kriminaldienstes stehen kurz davor, einen Betrugsvorgang mit 40 Straftaten abzuschließen und die Akten endgültig an die Staatsanwaltschaft Hildesheim abzugeben. Zwei junge Männer, deutsche Staatsbürger und 18 und 20 Jahre alt, haben Anfang November des letzten Jahres in 40 Fällen versucht, von Privat- und Geschäftskonten kleinere Geldbeträge mittels Überweisungsträger abzubuchen und diese dem Konto des 20-jährigen gutschreiben zu lassen. Wäre alles nach Vorstellung der beiden Betrüger gelaufen, hätten sie innerhalb eines Tages ca. 10.000 Euro auf dem Konto gehabt. Die personenbezogenen Daten waren einfach zu erlangen. Das Internet macht es möglich. Aber auch durch Unachtsamkeit wie sorglos weggeworfene Kontoauszüge in neben den Kontendruckern aufgestellten Papierkörben lassen alle Rückschlüsse auf Daten und Konten zu, um schnell angreifbar zu werden. Die Idee zum Betrug hatte der 18-jährige. Er hat auch die Überweisungsträger ausgefüllt und alle an einem Tag abgegeben, wenn auch bei verschiedenen Geldinstituten. Beim Buchen fiel natürlich auf, das ungewöhnlich viele Geldeingänge auf das Konto des 20-jährigen stattfinden sollten. Der Vergleich der handschriftlich ausgefüllten Überweisungsträger zeigte erhebliche Übereinstimmungen aller Dokumente. Das bezogene Geldinstitut erstattete Strafanzeige, die Ermittlungen der Polizei nahmen ihren Lauf. Der 20-jährige war dann auch gleich geständig und benannte seinen Mittäter. Auch der legte ein Geständnis ab. Gegen den älteren Tatverdächtigen wird wegen versuchter Geldwäsche und gegen den jüngeren, der bereits wegen eines ähnlichen Delikts in Erscheinung getreten ist, wegen versuchten Überweisungsbetruges und versuchter Geldwäsche ermittelt. Außerdem mußte gegen den 18-jährigen eine Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz erstattet werden. Bei der durch die Staatsanwaltschaft Hildesheim angeordneten Wohnungsdurchsuchung, die zum Auffinden von weiteren Beweismitteln im Betrugsverfahren dienen sollte, sind 180 Anabolika Tabletten sichergestellt worden. Ein Fund, mit dem die Ermittler so nicht gerechnet hatten.
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