POL-H: Cyber-Licence - Der Medienführerschein Filmdreh an der Otto-Hahn-Schule in Wunstorf
Hannover (ots)
In Zusammenarbeit mit der Polizeiakademie Nienburg erstellen Beamte des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeidirektion (PD) Hannover in dieser Woche einen Imagefilm zum Präventionsprojekt "Cyber Licence" - Der Medienführerschein. Gedreht wird in der Otto-Hahn-Schule in Wunstorf, einem von insgesamt 34 Projektpartnern der Polizei.
Mittlerweile 34 Schulen aus der Region Hannover sind Teil dieses Projektes geworden. Dabei werden unter anderem Lehrkräfte durch Fachleute der Polizei fortgebildet, so zum Beispiel kürzlich am 14. und 15. September im Medienzentrum der Region. Themen dieser Veranstaltung waren unter anderem "Gefahren bei der Nutzung sozialer Netzwerke", "Salafismus und Bezüge ins Internet" sowie "Sicherheitsaspekte bei der Nutzung des Internets sowie von sogenannten Smartphones". Im Ergebnis soll dadurch die Medienkompetenz in den Projektschulen verbessert werden. Unterstützt werden soll das Projekt zukünftig durch einen sogenannten Imagefilm, der in diesen Tagen an einem der Partnerinstitute, der Otto-Hahn-Schule in Wunstorf entsteht. In Zusammenarbeit mit der Polizeiakademie Nienburg wollen die Beamten der hiesigen Kriminalfachinspektion 3 die Inhalte der Präventionskampagne weiter verbreiten, um neben dem Nutzen, auch die Gefahren im Umgang mit den "Neuen Medien" aufzuzeigen.
Rückblick:
Mit einem Mediensymposium hatte die Polizeidirektion Hannover am 16.02.2010 das "Neue-Medien-Projekt für Schulen" unter dem Motto "Cyber Licence - Der Medienführerschein" begonnen. Ziel war es, zukunftsorientierte Schulen als Projektpartner zu gewinnen. Schülerinnen und Schüler sollen diese Lizenz durch eine Ausbildung über die Gefahren und Risiken bei der Internetnutzung erwerben können. Intensive Ausbildung an Schulen, verbunden am Ende mit der Ausstellung eines Medienführerscheins, kann Abhilfe schaffen. Schon die Verfasser der im vergangenen Jahr auf dem nationalen IT-Gipfel vorgestellten "Delphi Studie 2030" zur Zukunft der Informations- und Kommunikationstechnologie hatten mehr Ausbildung an Schulen gefordert - sogar die Einführung eines Schulfachs "Medienkunde". "Wir wissen aus unseren Schulkontakten um die konkreten Probleme: Cybermobbing nebst Gewalt, Beleidigungen mit und ohne sexuellen Hintergrund oder Belästigungen, Pornografie, Extremismus und natürlich auch Jugendliche und deren Eltern als Opfer von Abofallen, Betrug oder Datenauspähungen", erklärt der Projektleiter aus der zuständigen Kriminalfachinspektion 3, Kriminaloberrat Oliver Stock.
Polizeipräsident Uwe Binias hat zum 1. Januar 2010 in Hannover ein eigenständiges Fachkommissariat für Internet- und Computerkriminalität eingerichtet, als erste Polizeidirektion in Niedersachsen. "Wir haben festgestellt, dass viele junge Menschen nach wie vor zu sorglos mit Sicherheitstools und persönlichen Daten umgehen, wohl auch, weil sie zu wenig informiert sind", begründet Binias seine Initiative. Der Polizeipräsident hält einen Vergleich mit der Fahrerlaubnis im Straßenverkehr durchaus für angebracht. "Auch in der virtuellen Welt bewegt man sich mit einem technischen Vehikel in einem Gefahrenraum. Man muss das Vehikel beherrschen und den Gefahrenraum, in dem man sich bewegt, einschätzen können."
Mit Blick auf die Projektinitiative wurde den Schulen eine Kooperation zwischen Klicksafe, der Firma DLGI und eben der Polizei Hannover vorgeschlagen. Klicksafe ist die deutsche Kampagne des "Safer Internet-Programme" der Europäischen Union. Sie dient der Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen Medien im Auftrag der Europäischen Kommission. Eine Maßnahme ist die von der EU geförderte Erstellung eines sogenannten Lehrerhandbuchs mit Unterrichtsmaterialien. Klicksafe hat nach Einschätzung der Projektverantwortlichen ein praxistaugliches Handbuch mit konkreten Unterrichtsmaterialien für die Jahrgänge 5 und 6 (einfach), 7 und 8 (mittel) sowie 9 und 10 (schwer) entwickelt. "Viele Themen, die auch aus Sicht der Polizei bedeutsam sind, werden in dem Handbuch aufgegriffen", erläutert Stock weiter.
Die Firma DLGI aus Bonn hat auf der Grundlage der von Klicksafe erstellten Unterrichtsmaterialien ein Testverfahren entwickelt. Die Schüler nehmen an dieser Online-Prüfung teil, die von akkreditierten Schulen oder der Polizei abgenommen wird. Erfolgreiche Absolventen erhalten ein Zertifikat der DLGI und eine "Cyber Licence" der Polizeidirektion Hannover. Die DLGI ist deutschlandweit bereits durch die Zertifizierung des europäischen ECDL-Computerführerscheins bekannt geworden, der auch schon an einigen berufsbildenden Schulen in Hannover angeboten wird.
Ziel ist es, noch deutlich mehr als die bislang 34 Projektschulen zu gewinnen. Im sozialen Netzwerk Facebook veröffentlichen die Projektverantwortlichen unter dem Account "CyberLicence - der Medienführerschein" regelmäßig interessante Neuigkeiten zu dem Thema. Auch der Imagefilm soll dazu seinen Beitrag leisten./ schie, sw
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