BKA: Bundeskriminalamt beteiligt sich an Europäischem Zukunftsforum für Sicherheitsforschung (ESRIF), BKA-Vizepräsident Stock zum stellvertretenden Vorsitzenden von ESRIF gewählt
Wiesbaden (ots)
Die EU-Kommissare Franco Frattini (Justiz, Freiheit und Sicherheit) und Günter Verheugen (Unternehmen und Industrie) haben in dieser Woche ein neues Forum für Sicherheitsforschung und Innovation, European Security Research and Innovation Forum (ESRIF) vorgestellt, an dem sich auch das Bundeskriminalamt (BKA) intensiv beteiligt. Bei der konstituierenden Sitzung des Forums am 11. September 2007 in Brüssel wählten die 63 ESRIF-Mitglieder einstimmig BKA-Vizepräsident Prof. Dr. Jürgen Stock und den Italiener Giancarlo Grasso zu stellvertretenden Vorsitzenden. Den Vorsitz von ESRIF hat der ehemalige EU-Koordinator für Terrorismusbekämpfung, Gijs de Vries aus den Niederlanden, inne.
Hintergrund der Einrichtung von ESRIF als Beratungsgremium für die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten ist die Erkenntnis, dass eine umfassende und grenzüberschreitende Sicherheitsforschung unverzichtbar ist, um die Freiheit und Demokratie in Europa vor der Bedrohung durch Terrorismus und international organisierte Kriminalität zu schützen. ESRIF, in dem Sicherheitsexperten aus Wirtschaftsunternehmen, Forschungseinrichtungen, Behörden und Nichtregierungsorganisationen vertreten sind, soll als Plattform dienen, um einen öffentlichprivaten Dialog im Bereich der Sicherheitsforschung zu initiieren und voranzutreiben sowie bis Ende 2009 eine mittel- bis langfristige Sicherheitsforschungsstrategie zu entwickeln.
Um neue Impulse zu setzen und Forschungsvorhaben von Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen zu unterstützen, hat die EU im 7. Forschungsrahmenprogramm für die nächsten sieben Jahre insgesamt 1,4 Milliarden Euro als Fördermittel für Sicherheitsforschung zur Verfügung gestellt. Hierdurch sollen innovative Projekte zu den Themen "Sicherheit der Bürger", "Sicherheit von Infrastrukturen", "intelligente Überwachung und Grenzsicherheit" sowie "Wiederherstellung der Sicherheit im Krisenfall" gefördert werden.
Die Europäischen Bemühungen werden in Deutschland durch das nationale Sicherheitsforschungsprogramm "Forschung für die zivile Sicherheit, Programm der Bundesregierung" unterstützt, das im vergangenen Jahr durch das Bundesforschungsministerium entwickelt und von Bundesministerin Annette Schavan im März 2007 im Rahmen der "European Conference on Security Research" in Berlin vorgestellt wurde. Hier wurden auf nationaler Ebene nochmals rund 123 Millionen Euro zur Projektförderung bereitgestellt. Beide Programme sind dabei auf die Forschungsbedürfnisse der so genannten Endnutzer - also Sicherheitsbehörden und Unternehmen - zugeschnitten und haben neben dem Aspekt einer verbesserten Sicherheit auch die Entwicklung zukunftsträchtiger Märkte im Blickwinkel.
Gerade die in dieser Ausprägung neuartige Endnutzerorientierung sowie die ressortübergreifende Zusammenarbeit auf nationaler und europäischer Ebene, verbunden mit einer systematischen Kooperation von Forschungsinstituten und Wirtschaftsunternehmen, haben das Bundeskriminalamt bewogen, sich hier verstärkt zu engagieren. Dazu BKA-Vizepräsident Stock: "Das BKA sieht in der aktiven Mitwirkung in ESRIF die Möglichkeit, eine zukunfts- und anwenderorientierte Sicherheitsforschung auf Europäischer Ebene mitzugestalten und so einen weiteren Beitrag zum Umgang mit den Risiken von Organisierter Kriminalität und Terrorismus zu leisten".
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