POL-GOE: (1276/2007) Erfolgreiche Drogenrazzia bei Technoparty - Polizei Göttingen leitet 100 Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein
Göttingen (ots)
Göttingen, Hagenweg Sonntag, 11. November 2007, gegen 02.00 Uhr
Mit einer gezielten Drogenrazzia hat ein Großaufgebot der Polizei Sonntagnacht (11.11.07) eine Technoparty in einem Veranstaltungsgebäude im Hagenweg vorzeitig beendet. Für den Großeinsatz unter der Federführung des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Göttingen wurden rund 300 Beamtinnen und Beamte verschiedener Dienststellen aus Hannover und Göttingen zusammengezogen.
Im Anschluss an die schlagartige Umstellung des Gebäudes mussten sich alle vor und im Objekt angetroffenen Partygäste ab 02.00 Uhr intensiven Kontrollen unterziehen. Insgesamt überprüften die Ermittler dabei 334 Männer und 119 Frauen. Unter den Besuchern waren auch drei Jugendliche im Alter von 17 Jahren. Die Teilnehmer waren aus dem gesamten Bundesgebiet (u. a. Kassel, Holzminden, Hildesheim, Northeim) und dem Ausland (USA, Kanada, Frankreich) nach Göttingen angereist.
Rund zwei Drittel von ihnen standen nach derzeitigen Erkenntnissen entweder aufgrund eigener Angaben oder aufgrund bestimmter auffälliger Verhaltensweisen im Verdacht, bei der Veranstaltung Drogen konsumiert zu haben.
Die Personalienfeststellungen und Durchsuchungen der Angetroffenen und ihrer Fahrzeuge dauerten bis in den frühen Morgen. Mit Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Göttingen erfolgte anschließend die Durchsuchung der eigentlichen Partyräume auch durch Rauschgiftspürhunde nach zurückgelassenen oder deponierten Betäubungsmitteln.
Die Bilanz des Einsatzes kann sich sehen lassen: insgesamt leiteten die Beamten 100 Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. Allein 68 Mal wurden die Partydroge "Speed", zehn Mal die Droge "XTC", 19 Mal Cannabisprodukte sowie weitere Rauschgifte von der Polizei aufgefunden und beschlagnahmt.
Bei den Durchsuchungen stießen die Ermittler aber auch Waffen und verbotene Gegenstände, wie z. B. eine Schreckschusspistole, einen Schlagring, Schlagstöcke und Pfefferspray. Sieben Personen erwartet jetzt eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Neun Gäste wurden zur erkennungsdienstlichen Behandlung mit zur Wache genommen.
Neben den bereits erwähnten, fertigten die Ermittler drei Strafanzeigen wegen Trunkenheit im Verkehr, eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen Fahrens unter dem Einfluss berauschender Mittel und leiteten ein Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ein. Bei den Kontrollen ging den Fahndern darüber hinaus ein seit dem Jahr 2000 per U-Haftbefehl wegen schweren Raubes gesuchter Mann ins Netz.
Die Drogenprävention und -bekämpfung stellt einen wesentlichen Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit in Göttingen dar. In dem Gebäude im Hagenweg fanden seit mehreren Jahren regelmäßig Technopartys mit ca. 200 bis 500 Teilnehmern statt. Nach gesicherten polizeilichen Erkenntnissen, die sich u. a. auch auf in dieser Zeit durchgeführte, wiederkehrende Kontrollen stützte, wurden bei diesen Veranstaltungen regelmäßig massiv Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz begangen. Darunter auch die Abgabe von Drogen an Jugendliche, was im Übrigen einen Verbrechenstatbestand darstellt.
Die Göttinger Ermittler hoffen darauf, mit der Razzia auch einen nachhaltigen präventiven Erfolg erzielt zu haben. Mit dieser und weiteren noch folgenden Aktionen wollen sie insbesondere Fahrten unter Drogeneinfluss, den Drogenkonsum durch Jugendliche, die Abgabe von Drogen an Jugendliche und das generelle Heranführen von Jugendlichen an Drogen verhindern.
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