POL-GOE: (1329/2008) Streit unter Brummifahrern auf der A 7 bei Northeim eskaliert - Chemnitzer schießt mit Schreckschussrevolver auf Kollegen
Göttingen (ots)
Northeim, Autobahn 7 (A 7), Kilometer 243 in Richtung Hannover Mittwoch, 22. Oktober 2008, gegen 23.00 Uhr
Ein Streit zwischen zwei LKW-Fahrern ist am Mittwochabend (22.10.08) gegen 23.00 Uhr auf der A 7 bei Northeim vermutlich mit einem Schuss aus einem Schreckschussrevolver eskaliert. Verletzt wurde niemand. Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind derzeit noch unklar.
Ersten Ermittlungen zufolge "behagten" sich der mutmaßliche spätere Schütze, ein 55 Jahre alter LKW-Fahrer aus dem Raum Chemnitz, und das spätere Opfer, ein 46 Jahre alter Brummifahrer aus dem Raum Kiel, bereits seit der Baustelle zwischen Göttingen und Nörten-Hardenberg, wo es schon zu "gegenseitigen Behinderungen" gekommen sein soll.
Demnach musste der 55-Jährige seinen Schwertransport eigenen Angaben zufolge im Baustellenbereich hinter langsamer fahrenden anderen LKW's verkehrsbedingt abbremsen, wodurch sich der hinter ihm fahrende Kieler offenbar provziert gefühlt und daraufhin mehrfach die Lichthupe betätigt habe.
Als Reaktion hierauf schaltete der Chemnitzer die Rückfahrscheinwerfer seines Fahrzeuges ein. Nach Durchfahren der Baustelle überholte der Kieler seinen Berufskollegen,scherte kurz danach wieder vor ihm ein und bremste ihn bis auf ca. 40 bis 60 km/h herunter.
Die Situation eskalierte schließlich in Höhe Northeim. Hier setzte nun der 55-Jährige mit seinem Schwertranport zum Überholen an. Als sich beide Fahrzeuge auf gleicher Höhe befanden, schaltete der Mann nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen die Führerhausinnenbeleuchtung ein, ließ das Beifahrerfenster herab und gab einen gezielten Schuss mit einem Schreckschussrevolver in Richtung des 46-Jährigen ab. Aus Angst vor weiteren Schüssen bremste das Opfer sofort stark ab und ließ den 55-Jährigen vorbeifahren. Anschließend alarmierte der Kieler die Polizei.
Eine Funkstreife der Göttinger Autobahnpolizei konnte den gesuchten Chemnitzer mit seinem Tieflader wenig später auf der alten Rastanlage Seesen stoppen. Auf Vorhalt räumte der LKW-Fahrer ein, "aus Wut über das Verkehrsverhalten" seinem Kontrahenten die Waffe gezeigt und auf ihn gezielt zu haben. Geschossen habe er aber nicht. Der bei ihm aufgefundene Schreckschussrevolver wurde von den Beamten beschlagnahmt. Den benötigten "kleinen Waffenschein" konnte er nicht vorweisen. Darüber hinaus wurde auch der Führerschein des Mannes beschlagnahmt.
Die Ermittler informierten den Halter des LKW, der einen Ersatzfahrer entsenden musste, um die Fahrt fortzusetzen. Auf den 55 Jahre alten Brummifahrer kommt jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen "Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr" und Verstoßes gegen das Waffengesetz zu.
Die Ermittlungen dauern an.
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