POL-DN: Faire Unfallbeteiligte
Düren (ots)
Es ist tägliche Polizeierfahrung, dass Unfallbeteiligte ihre Rechtspositionen oft bereits an der Unfallstelle dadurch untermauern, indem das vermeintliche Fehlverhalten der "Unfallgegner" besonders deutlich heraus gestellt wird. Von daher war es am Dienstagnachmittag eher ungewöhnlich, dass ein Unfallopfer trotz eigener Verletzungen auch beste Wünsche für seinen Schicksalspartner mit auf den Weg gab.
Kurz vor 16.30 Uhr hatte ein erst 18 Jahre alter Autofahrer aus Düren mit seinem Wagen zunächst eine Waschstraße am Heerweg aufgesucht. Als er anschließend in Richtung Arnoldsweilerweg davon fuhr, verlor er jedoch kurz vor Erreichen der Einmündung zum Arnoldsweilerweg eine Radkappe vom Wagen. Also beschloss er, über den Arnoldsweilerweg geradeaus weiter in den gegenüberliegenden Weg einzufahren, wo er wendete, um anschließend seine Radkappe am Heerweg wieder aufzulesen. Bei der Rückfahrt über die Kreuzung mit dem Arnoldsweilerweg übersah er dann jedoch einen von rechts aus Richtung Arnoldsweiler heran kommenden und bevorrechtigten 59 Jahre alten Leichtkraftradfahrer aus Schleiden.
Beim Zusammenstoß zog der Zweiradfahrer naturgemäß den Kürzeren und flog Zeugenangaben zufolge mehrere Meter weit, bis dass er auf der Straße aufschlug. Am Krad und am Wagen war Sachschaden in Höhe von insgesamt mindestens 2.500 Euro entstanden.
Der 59-Jährige musste an der Unfallstelle erstversorgt und anschließend ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Als Erklärung zum Unfallgeschehen räumte der 18-jährige Verursacher reumütig und ohne jedes Wenn und Aber ein, dass er einfach nicht aufgepasst habe und der Zweiradfahrer keinesfalls zu schnell gewesen sei. Genau so fair war die Revanche des Verletzten. Dieser bat darum, den jungen Autofahrer nicht all zu hart zu bestrafen, denn dieser habe zwar einen Fehler gemacht, aber es sei doch noch mal gut gegangen.
Die Polizei hat die Fairness der Beteiligten mit im Unfallprotokoll aufgenommen, damit diese auf dem Rechtsweg nicht verloren geht.
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