POL-DN: Böser Scherz wird teuer
Jülich (ots)
Um eine Bekannte aufzuheitern, hatte sich ein Jülicher am Donnerstagmorgen einen mit Folgen behafteten Scherz ausgedacht. Er täuschte einen Notlage vor, was zum kostenpflichtigen Polizeieinsatz führte.
Kurz nach 09.00 Uhr hatte sich eine als Paartherapeutin im Kreis Düren tätige Frau mit einem dringenden Anliegen an die Polizei gewandt. Ein Mann habe sie soeben angerufen und seine Selbsttötung angekündigt, falls er nicht sofort die Möglichkeit zur Paartherapie erhalte. Er würde ansonsten vom Balkon springen. Der alkoholisiert und wirklich hilfsbedürftig erscheinende Anrufer nannte der Frau dann noch eine Adresse in der Gemeinde Aldenhoven als seinen Aufenthaltsort und legte auf. Der richtigerweise sofort von der Therapeutin hinzu gezogenen Polizei gelang es dann, unter dem Gesichtspunkt einen Menschen vom Suizid abzuhalten, den Anschlussinhaber des telefonischen Hilfeschreis zu ermitteln. Schon bei einer ersten fernmündlichen Kontaktaufnahme seitens der Polizei mit dem angeblich Hilfe benötigenden Anrufer erklärte dieser, dass es sich um eine "Telefonverarsche" gehandelt habe. Allerdings wollte er keine Angaben zu seiner Person machen.
Da die Polizei sich allerdings von solchen Zeitgenossen nicht hinters Licht führen lässt, wurde konsequent durchermittelt. Als Anrufer wurde ein 26-Jähriger aus Jülich ermittelt, der schließlich an seinem Aufenthaltsort im Stadtgebiet angetroffen wurde. Der deutlich alkoholisierte Beschuldigte, ein Alcotest bei ihm hatte 2,2 Promille AAK ergeben, musste einräumen, dass er sich einen äußerst üblen Scherz erlaubt hatte. Er habe eine Bekannte mit dieser Geschichte etwas von deren Beziehungsproblemen ablenken wollen und sich deshalb aus dem Telefonbuch ein geeignetes Opfer gesucht, gestand er ein.
Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen des Missbrauchs von Nothilfemitteln eingeleitet. Zudem wird der Jülicher die noch zu berechnenden Kosten des Einsatzes zu zahlen haben.
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