POL-DN: Junger Fahrer macht alles falsch
Düren (ots)
"Wir kommen nicht an ihn ran, aber er atmet noch". Dramatische Szenen spielten sich in der Nacht zum Donnerstag ab, nachdem ein junger Mann bei Freunden das Auto gestohlen und damit einen Unfall verursacht hatte.
Um 04:45 Uhr meldeten aus dem Schlaf gerissene Anwohner im Bereich der Einmündung Neue Jülicher Straße/Veldener Straße einen Verkehrsunfall. Als die ersten Einsatzkräfte nur Minuten später den Unfallort erreichten, lag ein total beschädigtes Auto auf der Fahrerseite.
Im Fahrzeug befand sich noch ein junger Mann, ganz offenbar der Fahrer, der nicht ansprechbar in hilfloser Lage zusammen gesackt auf seinem Sitz hing. Die zuerst am Einsatzort eintreffenden Polizisten wollten Erste Hilfe leisten, aber das Autowrack konnte aufgrund von Lage und Beschädigungen nicht geöffnet werden. Während die hinzu gerufene Feuerwehr und der Rettungsdienst zur Unfallstelle eilten, verrannen für den Verunglückten die Sekunden. Er war nicht angegurtet und ganz offensichtlich mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe geschlagen, die davon unübersehbar eingerissen war.
Rings um das seitlich aufliegende Auto bot sich ein skurriles Bild der Verwüstung. Ein abgerissener Vorderreifen des Wagens stand neben einer entwurzelten Straßenlaterne. Natürlich fanden sich auch Zuschauer ein, die womöglich gerne geholfen hätten, wenn es dafür eine Chance gegeben hätte. Erst die Feuerwehr konnte den jungen Fahrer, einen 20-Jährigen aus Düren, aus seiner misslichen Situation bergen, so dass der Notarzt ihn versorgen konnte. Vom Bewusstlosen strömte Alkoholgeruch aus. Er verblieb anschließend stationär auf der Intensivstation. Die Schwere seiner Verletzungen war bis zum Abschluss der Unfallaufnahme noch nicht absehbar. Ihm wurde zu Beweiszwecken Blut entnommen.
Sofort begann die Polizei mit der Rekonstruktion des Geschehens und brachte eine ganze Kette von Regelverstößen zum Vorschein. Dass dieser Unfall am Ende nicht mit dem Tod eines Menschen einherging, kann durchaus als Glück bezeichnet werden.
Offenbar war der 20-Jährige bis in die Nacht bei Freunden gewesen, wo er sich unberechtigt und unbemerkt den Schlüssel des noch neuwertigen Wagens aneignete. Während der Fahrzeugbesitzer schlief, war der 20-Jährige, scheinbar deutlich alkoholisiert, mit dem Wagen im Stadtgebiet unterwegs gewesen. Als er dann die Neue Jülicher Straße in Richtung Birkesdorf befuhr, hielt er sich vermutlich weder an die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h, noch an das Stopp-Zeichen (die an der Unfallstelle vorhandene Ampel ist nachts nicht in Betrieb). Beim Rechtsabbiegen auf die Veldener Straße geriet er zu weit nach rechts bis auf den Gehweg und rammte eine Straßenlaterne, die dabei stark beschädigt wurde. Im selben Moment schlug der Kopf des jungen Mannes mangels angelegtem Sicherheitsgurt gegen die Windschutzscheibe. Auch riss das rechte Vorderrad mitsamt Aufhängung vom Fahrzeug ab und der Wagen wurde herum geschleudert, bevor er dann auf die Fahrerseite kippte und liegen blieb. Der Schaden am Auto, für das zudem kein gültiger Versicherungsschutz vorlag, wird auf 15000 Euro geschätzt. Dazu kommen noch mehrere tausend Euro Schaden an der Straßenlaterne, die nur noch von der Stromleitung gehalten wurde, so dass Mitarbeiter des DSB sofort tätig werden mussten.
Obendrein hat der 20-Jährige keine gültige Fahrerlaubnis.
Die Polizei hat ein umfangreiches Strafverfahren eingeleitet. Neben den Ermittlungen, die derzeit andauern, bleibt der Polizei am Rande eines solchen Unfalls nur die Botschaft an andere junge Fahrer/Innen: "Mit einem Auto kann man töten oder getötet werden. Also schützen sie sich und andere. Beachten Sie die Verkehrsvorschriften. Jedes Unfallopfer bedeutet Leid für die Familie, Freunde und Arbeitskollegen."
(Hinweis an Medienvertreter: Der Meldung liegen zwei Fotos zum Download bei.)
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