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Düren (ots)
Kreis Düren - Die Ordnungspartnerschaft "Cool im Konflikt", die erst am 14. September 2004 unter der Schirmherrschaft von Regierungspräsident Jürgen Roters, Landrat Wolfgang Spelthahn und dem Bürgermeister der Stadt Düren, Paul Larue, gegründet wurde, stellte am Donnerstag im Kreishaus Düren allen Schulen des Kreises Düren das Antibullying-Konzept vor. Als Gast brachte der Direktor des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums Viersen, Herr Wolfgang Stoffel, den Anwesenden das Programm näher.
Unter Bullys sind Schüler zu verstehen, die Mitschüler tyrannisieren, piesacken, mobben, schlagen, quälen, nötigen, erpressen. Sie werden unterstützt durch Mitläufer, die sich meistens passiv verhalten. Dies sind fast täglich vorkommende Ereignisse, die leider an vielen Schulen zu beobachten sind.
Herr Stoffel führte aus, dass das Antibullying-Konzept, das von dem Norweger Dan Olweus erdacht wurde und heute ein international anerkanntes und evaluiertes Programm ist, mit gutem Erfolg seit dem Jahr 2000 am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium Viersen und mittlerweile an nahezu allen anderen Schulen des Kreises Viersen angewandt wird. Es dient der Reduzierung von Gewalt an Schulen, und ist ein einfaches Verfahren, das für die Anwender keine Sonderausbildung braucht. Nachteile gibt es eigentlich nicht.
Das Antibullying-Konzept bietet eine Möglichkeit, Konfliktsituationen an Schulen aufzugreifen. Der Blick wird stärker vom Täter auf das Opfer gelenkt. Die Opfer, nicht die Täter, werden dadurch in den Mittelpunkt gestellt und auch die Eltern sind beteiligt. Opfer und Bully werden aufgefordert, das Ereignis schriftlich darzustellen. Der oder die Lehrerin protokollieren die Gespräche mit Opfern und Tätern. Das Verfahren führt auf der Täterseite zum Nachdenken und zur Distanz zur Tat. Die Schriftstücke werden anschließend ausgetauscht und danach erhalten die Eltern die Ergebnisse und werden zur schriftlichen Stellungnahme aufgefordert. Bei Erforderlichkeit findet zuletzt ein gemeinsames Abschlussgespräch statt.
Der Schulleiter Wolfgang Stoffel stellte überzeugend dar, dass das Programm zur einer Verbesserung des Schulklimas führt. Die Anzahl der Disziplinarkonferenzen sind dadurch rückläufig. Die Zahlen von Gewalttätigkeiten und von Vandalismus im Kreis Viersen gingen ebenfalls zurück. Das Konzept ist ein Baustein zu einem Präventions- und Abschreckungsprogramm.
Polizeirat Jürgen Marten, der für das Netzwerk "Cool im Konflikt", dem sich mittlerweile bereits 26 Schulen angeschlossen haben, die Veranstaltung leitete, ist sich sicher, dass das Antibullying- Konzept auch im Kreis Düren erfolgreich eingesetzt werden kann und zum Rückgang der Gewalt an Schulen führen wird.
ots-Originaltext: Polizei Düren
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