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Börsen-Zeitung: Maschmeyers Wette, Kommentar von Stefanie Schulte zum Übernahmeinteresse des Schweizer Lebensversicherers Swiss Life an dem Finanzdiensleister MLP

Frankfurt (ots) -

Der Schweizer Lebensversicherer Swiss Life hat
knapp 27% am Finanzdienstleister MLP erworben, die Carsten 
Maschmeyer, Vorstandsvorsitzender der Swiss-Life-Tochter und 
MLP-Konkurrentin AWD, zuvor unbemerkt zusammengekauft hat. Was 
erhoffen sich Maschmeyer - der offenbar die treibende Kraft war - und
Swiss Life davon? Diese Frage drängt sich auf, weil MLP versichert, 
man wolle unabhängig von Produktanbietern bleiben und stehe für 
strategische Gespräche mit Swiss Life nicht zur Verfügung. 
MLP-Mitgründer Manfred Lautenschläger, der gut 30% hält, will nach 
eigenem Bekunden keinesfalls verkaufen.
Der feindliche Erwerb einer Mehrheit sei nicht geplant, beteuert 
Swiss Life. Dies wäre auch keine gute Idee, weil der Finanzvertrieb 
als sehr personengebundenes Geschäft gilt. Die 2600 MLP-Berater zu 
verschrecken, wäre verheerend.
Dennoch äußert Swiss Life Interesse, MLP zu übernehmen und mit AWD
zu verzahnen. Offenbar spekulieren die Schweizer darauf, mit ihrer 
Sperrminorität so viel Einfluss nehmen zu können, dass MLP und 
Lautenschläger irgendwann doch nachgeben, wenn ein attraktiver Preis 
geboten wird. Es gibt betriebswirtschaftliche Argumente für ein 
Zusammenrücken der Rivalen. Die regulatorischen Anforderungen an 
Finanzvertriebe sind zuletzt stark gestiegen. Eine Zusammenlegung von
Back-Office-Aktivitäten könnte Entlastung bringen. Auch die 
gemeinsame Marktposition ist nicht zu unterschätzen. Nach Maschmeyers
Darstellung erzielen MLP und AWD zusammen ein jährliches 
Beitragsvolumen, das an das der Allianz von mehr als 25 Mrd. Euro 
heranreicht. Dies hat offenbar Begehrlichkeiten bei Swiss Life 
geweckt, die seit dem Frühjahr bereits AWD kontrolliert.
Doch was, wenn MLP und Lautenschläger bei ihrer Abwehrhaltung 
bleiben? Auf die Dauer Minderheitsaktionär bei MLP zu sein, ist für 
Swiss Life wohl wenig erstrebenswert. Wenn die Schweizer bei MLP zu 
viel Unruhe stiften, könnte dies auch dazu führen, dass 
Topvertriebler abwandern. Dies schadet dem Börsenwert.
Maschmeyer ist seinem lang gehegten Traum nähergekommen, MLP und 
AWD zusammenzubringen. Allerdings haben er und Swiss Life sich auf 
eine mutige Wette eingelassen. Börsianer haben sich bereits ein 
Urteil gebildet, wie diese ausgehen wird: Die Titel von Swiss Life 
und MLP verloren kräftig an Wert.
(Börsen-Zeitung, 15.8.2008)

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