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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Heute ist der Tag der Organspende
Wie zwei Königskinder

Cottbus (ots) -

In der Transplantationsmedizin stehen sich
potenzielle Organspender und -empfänger wie die zwei Königskinder
gegenüber. Dass sie so schwer zusammenkommen können, liegt daran,
dass für die einen das Spenderorgan das fast sichere Überleben
bedeutet, aber für die anderen die Bereitschaft zur Spende den
Gedanken an den eigenen Tod voraussetzt. Der Tod ist aber in unserer
Zivilisation durch ein ungeschriebenes Gesetz tabuisiert. Deshalb
führt der Spenderausweis in den Brieftaschen und Geldbörsen ein
Schattendasein hinter Kredit- und Rabattkarten. Wegen dieser
Hilflosigkeit werden die Transplantations- Wartelisten in jedem Jahr
für 1000 Deutsche zu Wartelisten des Todes. Dem hilft nicht ab, wer
nur potenzielle Spender auch zu möglichen Empfängern erklären will.
Es muss das Gespräch in der Gesellschaft darüber gesucht werden, dass
der Tod Teil des Lebens ist und man diesen sozusagen überlisten kann,
indem man ihm Körperteile durch die Organspende abhandelt. Die
Gewissheit braucht eine Lobby, dass ein Spenderausweis seinen
Besitzer nicht dem Tode näher bringt, weil schon einer auf seine
Organe wartet und er selbst nicht alle lebensnotwendige Hilfe erhält.
Nicht zuletzt sollte geklärt werden, warum in der Region
Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern eine zweieinhalb Mal höhere
Spendenbereitschaft als in Nordrhein- Westfalen und eine anderthalb
Mal höhere als im Bundesdurchschnitt herrscht.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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