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PwC-Studie: Kantone und Gemeinden könnten fast 14 Mrd. CHF pro Jahr effizienter einsetzen

«Effizienz-Ranking der Kantone»

Staatliche Leistungen: Kantone und Gemeinden könnten fast 14 Milliarden Franken pro Jahr besser einsetzen

  • Bildungswesen am effizientesten, gleichzeitig grösstes Optimierungspotenzial
  • Dicht besiedelte Kantone arbeiten im Sozialwesen weniger effizient als ihre ländlichen Pendants
  • Im Strassenwesen arbeiten die Kantone am wenigsten effizient
  • Wie das Entlastungspaket 27 (EP27) zeigt, besteht auch beim Bund Potenzial

Zürich, 19. Mai 2025 – Die jüngste Studie von PwC Schweiz und des IDHEAP der Universität Lausanne zeigt grosses Optimierungspotenzial in mehreren kantonalen Leistungsbereichen. So könnten in der Bildung, dem Sozialwesen, der öffentlichen Ordnung und Sicherheit, im Bereich Strassen sowie der Kultur ohne zusätzliche Ausgaben Qualität und Quantität der Leistungen verbessert werden. Kalkulatorisch erreicht dieses Potenzial einen Betrag von insgesamt 13,8 Mrd. CHF, was 10% der jährlichen Gesamtausgaben der Kantone und Gemeinden entspricht.

«Die fünf untersuchten Bereiche machen rund zwei Drittel der Gesamtausgaben aus. Dies bietet den Kantonen und Gemeinden eine wichtige Gelegenheit für wirtschaftliche Nachhaltigkeit», erklärt Philipp Roth, leitender Partner Government & Public Sector bei PwC Schweiz. «Insbesondere ist die Studie ein Anlass in den Austausch mit anderen Kantonen zu treten und voneinander zu lernen.»

Grösstes Optimierungspotenzial in der Bildung

Während das Bildungswesen in den Vorjahren durch die Pandemie geprägt war, stabilisierte sich die Lage zuletzt. Die Effizienz ist leicht gestiegen auf durchschnittlich 80% - das entspricht dem Niveau von 2019/20. Mit 27% der kantonalen Gesamtausgaben ist der Bildungsbereich besonders wichtig und es besteht grosses Optimierungspotenzial. Und zwar könnten 5,3 Mrd. CHF effizienter eingesetzt werden – etwa durch die Bündelung von Aufgaben oder Digitalisierungen. Insgesamt kostete die Bildung die Kantone 38,2 Mrd. CHF. Appenzell Innerrhoden, Graubünden und Uri schneiden mit einem Effizienzwert von fast 90% am besten ab.

Um die digitale Transformation in der Berufsbildung voranzutreiben, sind Reformen geplant. Diese sollen den Übergang in den Arbeitsmarkt erleichtern und die gymnasiale Bildung besser auf die Anforderungen von Hochschulen und Arbeitsmarkt ausrichten. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Digitalisierung des Unterrichts, die das Bildungssystem leistungsfähiger machen und seine Durchlässigkeit verbessern könnte.

Tessin führt das Effizienz-Ranking im Sozialbereich an

Im zweitgrössten Aufgabenbereich, dem Sozialwesen sanken 2022 die Ausgaben nach einem pandemiebedingten Rekordhoch. Dennoch könnten 2,8 Mrd. CHF der Mittel anders eingesetzt werden. Beispielsweise indem Tätigkeiten zentralisiert oder an effizientere Drittanbieter ausgelagert werden, denn auch im Sozialwesen gibt es in gewissen Bereichen häufig einen Markt. Die Effizienzwerte der meisten Kantone gingen zurück oder stagnierten zumindest bei durchschnittlich 77%. Am besten schneiden die Kantone Tessin, Wallis und Freiburg ab und behalten ihre Spitzenplätze wie bereits im Vorjahr.

Demgegenüber setzen dichter besiedelte Kantone ihre Mittel weniger effizient ein, ebenso Kantone mit einem höheren Anteil der bedarfsabhängigen Sozialleistungsbeziehenden. Die Ausgaben für Sozialleistungen sind in den letzten 25 Jahren kontinuierlich gestiegen und stellen eine der wichtigsten Staatsfunktionen in der Schweiz dar. Die Kantone und Gemeinden geben dafür 20% ihrer Ausgaben aus.

Öffentliche Ordnung und Sicherheit fallen kostenmässig am wenigsten ins Gewicht

In der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ist die Effizienz der Kantone stabil mit einem Durchschnittswert von 74%. Allerdings fällt dieser Bereich mit 9% der Gesamtausgaben weniger stark ins Gewicht. Dennoch ergibt sich ein Einsparungspotenzial von 2,6 Mrd. CHF. Besonders effizient sind nach Luzern, das Tessin und die französischsprachigen Grenzkantone. Dabei gibt es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen urbanen oder ländlichen Strukturen und der Effizienz.

Im Strassenwesen liegen effiziente und ineffiziente Kantone so weit auseinander wie in keinem anderen Leistungsbereich. Zudem ist die durchschnittliche Effizienz von 71% am geringsten. Eine Senkung der Ausgaben um 2,1 Mrd. CHF wäre möglich. Am effizientesten arbeiten die Kantone Aargau, Genf und Tessin.

Positive Effekte auf die Qualität und Wirkung der Leistungen

«Die Potenziale sind theoretisch und lassen sich in der Praxis nicht eins zu eins realisieren. Aber sie geben einen Hinweis darauf, wo es sich lohnt, genauer hinzusehen. Gerade in Zeiten engerer Budgets ist das ein Muss», erklärt Philipp Roth.

Dabei sollte der Erfahrungsaustausch mit den gemäss den Berechnungen effizientesten Kantonen gesucht werden. Zusammen mit den Fachexpertinnen und -experten können dann gezielte Massnahmen entwickelt und die Effizienz und Qualität der Leistungserbringung nachhaltig verbessert werden.

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Weitere Informationen und die Ergebnisse der Studie finden Sie unter pwc.ch/effizienz.

Über die Studie

In der Analyse wurden die getätigten Ausgaben des Jahres 2022 (aktuellste verfügbare Zahlenbasis) mit den erbrachten Leistungen verglichen, um so die Effizienz zu ermitteln. Dabei geht es in erster Linie nicht darum zu zeigen, wo eingespart werden kann, sondern dass mit den eingesetzten Mitteln mehr Leistungen erbracht werden könnten. Der Effizienzwert gibt an, wie viel Prozent der eingesetzten Ressourcen nötig wären, wenn ein Kanton eine bestimmte Aufgabe zu hundert Prozent effizient erbrächte.

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Melanie Loos
PwC | External Communications
Office: +41 58 792 47 66
Email:  melanie.loos@pwc.ch

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