POL-HI: Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Hildesheim und der Polizeiinspektion Hildesheim Polizei schließt Ermittlungen zur Schlägerei an Sarstedter Wendeschleife ab.
Hildesheim (ots)
(clk.) Die mit der Aufklärung der Straftaten vom 26.12.2009, 17:30 Uhr, rund um die Sarstedter Straßenbahnwendeschleife befasste Ermittlungsgruppe mit Beamten aus Sarstedt und Hildesheim konnte ihre Arbeit vor wenigen Tagen abschließen und die umfangreichen Ermittlungsbände an die Hildesheimer Staatsanwaltschaft abgeben. Von hier aus wird nun über den weiteren Verfahrensgang gegen die Beschuldigten, von denen die meisten bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten waren, entschieden. Eines zeigte sich vorneherein. Die an der Schlägerei beteiligten Personen machten sich bei ihren Vernehmungen bei der Polizei nur zurückhaltende Aussagen. Sehr häufig fielen die Angaben zu den anderen Beteiligten nur sehr allgemein und vage aus. Trotzdem gelang es der Ermittlungsgruppe, die Tat im wesentlichen aufzuhellen und ein vorläufiges Ergebnis vorzulegen. Demnach soll der Anlass am Heiligabend 2009 bei einem türkischen Konzert in Hannover gesetzt worden sein. Hier soll ein Sarstedter Jugendlicher beim Tanzen gegenüber einer Jugendlichen aus Hannover zu aufdringlich geworden sein. Um die Sache zu klären, verabredeten sich beide Gruppen für den 26.12.2009 an der Sarstedter Wendeschleife. Die Gruppe der Hannoveraner reiste mit 15 Personen, davon 5 weibliche und 10 männliche Jugendliche und Heranwachsende, an. Die Sarstedter Gruppe bestand aus 16 Jugendlichen und einem Erwachsenen. Die Hannoveraner stiegen an der Wendeschleife aus und trafen verabredungsgemäß auf die Landsleute aus Sarstedt. Nach beiderseitigen Wortgefechten drohte ein Jugendlicher aus Hannover mit einem Schlagstock in der Hand. Es entwickelte sich eine kurze Rangelei zwischen Personen aus beiden Gruppen, bei der keine Person verletzt wurde. Damit schien die Auseinandersetzung zunächst geklärt. Die Hannoveraner stiegen nun in den zweiten angehängten Waggon der Straßenbahn. Ihnen folgte ein Sarstedter Jugendlicher, der in der Straßenbahn einem anderen an den Kopf geschlagen haben soll. Deshalb eskalierte der Streit. Nach vorliegenden Zeugenaussagen habe ein Sarstedter seinem Kontrahenten aus Hannover mit einem Messer in den Oberarm gestochen. Vor und in der Bahn entwickelte sich eine größere Auseinandersetzung. Hier soll eine Person aus Hannover mehrere Personen angegriffen und geschlagen haben. Der junge Mann sei daraufhin selbst geschlagen, zu Boden gerissen und durch ein Messer am Rücken verletzt worden. Beendet wurde die Auseinandersetzung, als ein Sarstedter mit seiner Schreckschusspistole in die Luft schoss. Als die Einsatzsirenen der herannahenden Funkstreifenwagen zu hören waren, flüchteten die Sarstedter Jugendlichen, während die Hannoveraner vor Ort blieben. Die verletzten Personen wurden von zwischenzeitlich eingetroffenen Rettungskräften versorgt. Die durch das Messer verletzte Person musste in ein Krankenhaus verbracht werden. Im Zuge der Ermittlungen und durchgeführter Durchsuchungen konnte die Polizei die Schreckschusspistole, einen Teleskopschlagstock und ein Einhandmesser sicherstellen. Zum Ergebnis sagte einer der Ermittler: " Immer wieder haben wir bei den Vernehmungen gehört, dass man bei dem Treffen mit einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den Sarstedtern und den Hannoveranern gerechnet habe. Dass das Geschehen aber derart ausufern konnte, ist den ermittelten Tatverdächtigen nicht erklärbar". Die Polizei weist abschließend darauf hin, dass es nach den Geschehnissen am 26.12.2010 zu keinen weiteren gegenseitigen Körperverletzungen oder anderen Straftaten zwischen den Beteiligten gekommen ist. Schwerpunkt und Schwierigkeit der staatsanwaltschaftlichen Überprüfungen werden sein, das Dunkelfeld des Tatgeschehens zwischen Angriff und Verteidigung aufzuhellen.
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