POL-DN: Antragsteller zog ein Messer
Heimbach (ots)
Die Polizei ermittelt seit Montagvormittag gegen einen 36-jährigen Mann ohne festen Wohnsitz, der in einem Rathausbüro seiner Forderung nach Auszahlung von Sozialleistungen mit einem Messer Nachdruck verleihen wollte.
Der mittellose Beschuldigte, der sich nach eigenem Bekunden seit einiger Zeit in dem Wohnwagen einer Verwandten auf einem Heimbacher Campingplatz aufgehalten hatte, sprach gegen 11.40 Uhr zum wiederholten Mal bei einer Außenstelle des Jobcenters in der Gemeindeverwaltung vor. Da der Mann sich jedoch an die zur Bewilligung von Leistungen notwendigen Auflagen nicht gehalten hatte, konnte ihm durch den 58 Jahre alten Sachbearbeiter pflichtgemäß keine Geldauszahlung bejaht werden. So sollte er sich unter anderem beim Einwohnermeldeamt erst einmal als Heimbacher registrieren lassen und die dazu erforderlichen Unterlagen beibringen.
Obwohl dem Beschuldigten alle Hinweise die zum Leistungsbezug geführt hätten gegeben wurden, brachte dieser offenbar nicht die notwendige Geduld auf, die von ihm abverlangten Pflichten zu erledigen. Nachdem er das Büro des Sachbearbeiters verlassen hatte, stieg Frust ihn im auf, wie er es später in seiner Vernehmung bei der Polizei selbst beschrieb. Aus dem von ihm genutzten Auto holte er ein Küchenmesser, steckte es in seine Bekleidung und ging zurück ins Amtsgebäude. Dort sprach er erneut bei dem Sachbearbeiter vor. Dann zog er vor dem Schreibtisch stehend das Messer und forderte in bedrohlicher Haltung die sofortige Bewilligung von Geld. Zu einem Angriff kam es jedoch nicht.
Anders als sein Gegenüber behielt der Genötigte die Nerven. Schließlich kam der 36-Jährige der Bitte des Sachbearbeiters nach, erst mal auf dem Flur wieder Platz zu nehmen, um die Angelegenheit sachlich zu klären. Dort wurde der Beschuldigte, der bereits früher polizeilich in Erscheinung getreten war, wenig später vom örtlichen Bezirksdienstbeamten und einer hinzu beorderten Streifenwagenbesatzung widerstandslos festgenommen. Das von ihm inzwischen in einem Prospektständer versteckte Messer wurde aufgefunden und sichergestellt.
Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen versuchter Räuberischer Erpressung gegen den Beschuldigten eingeleitet. Im Rahmen der bisherigen Ermittlungen haben sich weitere strafrechtliche Vorwürfe gegen den Mann ergeben; so soll er in letzter Zeit mehrfach sein Auto in verschiedenen Städten betankt haben, ohne dass er bezahlt hätte. Ob er für zusätzliche Straftaten in Frage kommt, bedarf der weiteren Abklärung.
Inzwischen wurde der Mann dem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an.
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