Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
Umweltverbände fordern ökologisches Konjunkturpaket
DNR-Präsident Weinzierl: "Nachhaltiger Klimaschutz statt vordergründiger Konsumzwang ist das Gebot der Stunde."
Bonn (ots)
Die im Deutschen Naturschutzring (DNR) vereinten Umweltverbände haben die Regierungskoalition aufgefordert, angesichts des dramatisch fortschreitenden Klimawandels umgehend ein ökologisches Konjunkturpaket auf den Weg zu bringen. "Wer die Finanzkrise nicht dazu nutzt, die wirtschaftlichen Weichen neu in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu stellen, verspielt unsere Zukunft", warnte DNR-Präsident Hubert Weinzierl in seiner Bilanz zum Jahreswechsel.
Darin listet der DNR eine Reihe konkreter Vorschläge für eine ökologische Ausrichtung des zur Verhandlung stehenden "Konjunkturpakets II" auf:
- So soll Deutschland mit einem Effizienzgesetz bis 2010 zur
energie- und ressourceneffizientesten Volkswirtschaft gemacht
werden. Dazu gehören ein Effizienzfonds mit mindestens 25
Milliarden Euro und eine massive Ausweitung der energetischen
Gebäudesanierung. Daraus können nach Meinung des DNR rund eine
Million neuer Arbeitsplätze entstehen. - Im Verkehrssektor soll Deutschland nicht länger Bremser der
ökologischen Modernisierung sein. "Die Autoindustrie hat ihre
verbindliche Vereinbarung zur CO2-Reduktion nicht eingehalten",
kritisierte Weinzierl. 2009 müsse endlich eine steuerliche
Regelung für Kraftfahrzeuge in Kraft treten, die echte
Reduktionsziele verfolge. Unverzichtbar bleibe auch die
Einführung eines Tempolimits im nächsten Jahr. - Notwendig seien weiterhin Initiativen für eine ökologische
Finanzreform, um umweltschädliche Subventionen sofort zu
beenden.Für das Wahljahr 2009 kündigte der DNR-Präsident an, dass die Umweltverbände eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie zum Maßstab der Politik in Deutschland und Europa machen würden. Der Atomausstieg sei in diesem Zusammenhang besonders wichtig und symbolträchtig. "Er ist für die Umweltbewegung unverhandelbar", erklärte Weinzierl und erinnerte daran, dass in der Kernenergie noch 25.000 Arbeitsplätze angesiedelt seien, aber bei den Erneuerbaren Energien bereits über 250.000.
"Intelligentes Wohlbefinden statt krankhafter Wohlstand lautet die Devise", sagte der DNR-Präsident. "Das ist kein Angriff auf die Marktwirtschaft, sondern ein Plädoyer für neue naturschonende und sozial faire Wirtschaftsformen."
Christoph Markl-Meider, DNR-Presse
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