Steven Pinker: Auch Moral ist evolutionär gewachsen
Hamburg (ots)
Steven Pinker, der Popstar unter den
amerikanischen Wissenschafts-Bestsellerautoren, hat in den USA und
Großbritannien sein neues Buch "The Blank Slate" ("Die leere Tafel")
veröffentlicht. Er setzt darin eine seit zwei Jahrzehnten schwelende
Kontroverse mit Sozialwissenschaftlern und Intellektuellen fort, die
bis heute die Macht der Gene bestreiten. Der ZEIT gegenüber sagt der
Kognitionspsychologe: "Der genetische Determinismus ist nur eine
Chimäre, den Anhänger der Tabula-rasa-These als Teufel an die Wand
malen. Statt anzuerkennen, dass einige Tendenzen unseres Verhaltens
angeboren sind, behaupten Evolutionspsychologen dogmatisch, alles
Handeln sei von Genen gesteuert. Diese verzerrte Sichtweise ist
natürlich Unsinn."Pinker verteidigt im Interview mit der ZEIT die Behauptung, dass sich Vergewaltigung evolutionär erklären lässt: "Es ist nicht unmöglich, dass Männer im Laufe der Evolution eine Prädisposition zur Vergewaltigung entwickelt haben ...
Aber weil wir diese Handlungen als moralisch falsch erkennen, geben wir ihnen nicht nach. Die Anlage zu ethischem Urteil ist ebenso evolutionär gewachsen."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 40, EVT 26. September 2002) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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